6. Mai 2014, 18:04 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Sie kennen Mallorca gut und wissen, wo es die beste Paella gibt, den schönsten Meerblick, die aufregendste Party? Das mag sein. Aber haben Sie schon mal mit Haien diniert, eine Paella für viele Leute selbst gekocht oder sind über die Villen von Claudia Schiffer & Co. im Heli geflogen? Sechs Tipps für Mallorca-Reisende, die glauben, schon alles gesehen zu haben.
1. Die Perspektive wechseln
Wer glaubt, in Mallorca schon alles gesehen zu haben, sollte einfach mal den Blickwinkel ändern – und am besten betrachtet man die Dinge sowieso von oben. Also rein in den Heli und ab in die Lüfte. Besonders Spaß macht das im Südwesten der Insel, wo die Ausläufer des Tramuntana-Gebirges auf gewagten Felsklippen vor dem Meer stoppen und – wo eine Menge Promis wohnen. Wo es im Viereck türkis leuchtet, wohnen sie: die Reichen und Schönen mit den Pools vor der Finca. Wie ein Collier aus besonders akkurat geschnittenen Aquamarinen sieht die Villenkolonie, die sich an der Küste entlang zieht, aus. Auch spannend aus der Luft: das Fußballstadion von Real Mallorca, das Gefängnis der Insel und die Pferderennbahn.
Einen Rundflug im Helikopter gibt es bei Rotorflug Helicopters SL ab 79 Euro pro Person (für 15 Minuten), einen ersten Überblick über die Promis, die eine Villa auf Malle haben.
2. Eine Paella zubereiten
Haben Sie schon mal eine Paella, diese spanische Reispfanne mit Fisch und Fleisch, selbst zubereitet? Wenn nicht: In verschiedenen Hotels kann man an einem Kochkurs teilnehmen. Eines wird im Dorint Royal Golfresort & Spa Camp de Mar veranstaltet – und am Ende des Abends hat man dort vor allem drei Dinge gelernt: 1. Wichtig für das Gelingen einer Paella ist der Reis. Man nehme den „Bomba“ aus Valencia, weil kein anderer Reis den Geschmack des Fonds beim Kochen so gut aufnimmt wie diese Edelsorte. 2. Bloß nicht in der Pfanne rühren! Man kann das Gericht sogar anbrennen lassen. Es soll Köche geben, die servieren ausschließlich das Verkohlte. 3. Wenn den Mallorquinern ein Gericht misslingt, schnippeln sie einfach ein bisschen Sobrassada rein, jene deftige, aus rohem und an der Luft getrocknetem Schweinehackfleisch hergestellte Wurst. Doch an diesem Abend blieb die Wurst auf dem Teller. Den Teilnehmern schmeckt die Paella am Ende nämlich ausgezeichnet.
Verschiedene Hotels bieten Kochkurse an, einfach an der Rezeption nachfragen.
3. Mit Haien zu Abend essen
Hier müssen Sie zwar nicht selber kochen, könnten aber kurz den Verdacht hegen, dass Sie hier selbst zum Futter werden: Fressen oder gefressen werden? Die Frage ist indes schnell geklärt, denn zum Glück trennt die Gäste des festlichen Dinners eine Glasscheibe von den spitzen Zähnen des Hais, der vor ihnen auf und ab schwimmt. Dennoch ist so ein Dinner im Angesicht des Meeresräubers natürlich eine aufregende Angelegenheit und ein exklusives Vergnügen. „Big Blue” im Aquarium in Palma ist das tiefste Haifischbecken Europas, und vor seiner gigantischen Panoramascheibe findet nun schon seit einigen Jahren regelmäßig das „Dinner mit den Haien“ statt. Zur Begrüßung gibt es ein Glas Cava und eine Einführung in die unendlichen Geheimnisse des sagenhaften, unumstrittenen Königs der Tiefe. Anschließend wird bei feierlichem Kerzenlicht das Festmahl serviert.
4. Mit Winzern Wein trinken
Wein wird inzwischen an vielen Orten Mallorcas angebaut. Aber Weinberge muss man lange suchen, die Trauben reifen für gewöhnlich im Flachland. Die Finca von Prof. Karl Popp, Chef des Pharmazie-Unternehmens Bionorica, jedoch hat welche. Terrassenförmig klettern die Reben hier den Hang hinauf, weshalb das Anwesen auch „Stairways“ heißt – und weshalb man von der Terrasse einen ganz besonders wunderbaren Blick ins Tal hinab hat. Weniger rühmlich ist dagegen die Vergangenheit der Finca. Soll das Anwesen doch einst der Familie des spanischen Diktators Franco gehört haben.
Dass man die Privatfinca des Pharmazeuten heute besuchen kann, ermöglichen „Die Weinbotschafter“. Sie bieten Touren zu verschiedenen Winzern der Insel an, Weinprobe, Jeeptour und Führung inklusive. Dabei gehen die Macher selbst erfrischend unprätentiös mit dem Thema Wein um. „Wein ist gut, wenn er schmeckt, keine Kopfschmerzen macht und nicht gesundheitsschädlich ist“, sagt Georg Weimert von den Weinbotschaftern, „dann ist es auch egal, wie teuer er ist.“
Eine Tour mit den Weinbotschaftern dauert ca. 4 Stunden und kostet 95 Euro pro Person. Weitere Informationen gibt es hier.
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5. In die Sterne gucken
Iglus auf Mallorca? Nein, hier in Costitx wohnen keine Eskimos auf Sommerurlaub, hier schaut man in die Sterne. Und zwar höchst professionell: Fünf neue Kometen haben die Wissenschaftler, die in einem Spezialtrakt der Sternwarte arbeiten, in den letzten Jahren entdeckt. Für die Besucher gibt es derweil auch viel zu erkunden, wenn auch nichts Neues: Die Meteoriten im Eingangsbereich des Hauptgebäudes sind schon ziemlich alt, einige Millionen Jahre mindestens. Meteoriten enthalten das älteste Material unseres Sonnensystems, das zusammen mit diesem vor 4,56 Milliarden Jahren entstanden ist. Und über das Sonnensystem informiert man sich dann in den bequemen Sesseln im Planetarium, 45 Minuten dauert die lehrreiche Show.
Manchmal wird ein Meteorit auch zur Sternschnuppe. Und in Mallorca kann man – vor allem im August – eine Menge davon beobachten. Etwa 100 Sternschnuppen sausen dann mitunter pro Stunde durch das Firmament. Die Adresse des Planetariums: Camí de l’Observatori, Costitx
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6. Die Weite suchen auf Friedhöfen
Sollte Ihnen all die mallorquinische Lebenslust – Partys, Pools, Ballermann – irgendwann zu viel sein, dann suchen Sie doch das Weite: auf einem Friedhof. Sehenswert und ziemlich groß ist der Friedhof in Palma, hier gibt es sogar Straßennamen, damit sich niemand zwischen den Gräbern verirrt. Der Friedhof von Deià, dem Künstlerdorf im Nordwesten der Insel, ist nicht nur wegen seines malerischen Meerblicks bemerkenswert, hier liegen auch verschiedene Künstler, Musiker und Intellektuelle begraben, und deren letzten Ruhestätten sind zum Teil ungewöhnlich gestaltet. Der Friedhof von Sóller wartet dagegen mit einigen Prachtgräbern im Jugendstil auf. Das Städtchen im Orangental ist eine der Hochburgen des .