Fehmarn
Das „Kalifornien von Deutschland“ ist Fehmarn für den Erfolgsregisseur Christian Alvart. Die 2100 Sonnenstunden im Jahr machen es möglich. Und der Strand natürlich. Wer hier neben allen Sonnenanbetern auch noch richtig ist: Fans von Jimi Hendrix zum Beispiel. Denn hier auf Fehmarn gab der Musiker im September 1970 sein letztes Konzert. Ein Gedenkstein erinnert heute daran. Ebenso gut aufgehoben sind hier auch alle, die vom Kuchen immer das größte Stück abhaben wollen: Auf Fehmarn wird die Torte nämlich nicht vorgeschnitten. Stattdessen trennt sich jeder selbst ein Stück ab und reicht sie weiter. Das gilt übrigens auch für das Hauptgericht bei größeren Festen.
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Fehmarn ist prima für Surfer und Sonnenanbeter, für Jimi-Hendrix-Fans und Festival-Gänger (jedes Jahr im September gibt es das Fehmarn Open Air); für Vogelgucker (1975 wurde hier eine Brut- und Schutzstätte für Zugvögel eingerichtet) und Schlangenphobiker (Schlangen gibt es hier nicht); für Windfanatiker und Wellentaucher.
Fehmarn ist eher nichts für Menschen, die die Natur nicht mögen.
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Poel
Die geografische Lage der 40 Quadratkilometer großen Insel hat schon immer Begehrlichkeiten geweckt. Erst bei schwedischen und deutschen Königen und Fürsten, die aber in erster Linie das Strategische reizte. Später, aus ähnlichen Gründen, bei der Nationalen Volksarmee der DDR, die an der Steilküste zwischen Timmendorf und Am Schwarzen Busch ihre Horchposten in Richtung Westen installierte. Und heute: bei allen Erholungssuchenden, die einerseits auf eine Insel wollen, aber von der auch gern mal zu Städtetouren aufbrechen – und von Poel kommt man prima nach Lübeck, Wismar und Rostock, über einen Brückendamm geht es aufs Festland.
Poel ist prima für Familien mit kleinen Kindern (geht es hier in der Regel doch stets recht flach ins Meer); für Wanderer und Nordic Walker; für Wassersportler und Minigolfer; für Vogelgucker und Fossiliensammler; für Fischer und Faulenzer; und: für Krabbenfans – Poel ist für seine wohlschmeckenden Krabben bekannt, deren kurze Saison im Frühsommer liegt.
Poel ist eher nichts für Menschen, die lieber in die Berge fahren.
Hiddensee
Dass die Insel eine ganz besondere ist, haben kluge Menschen schon früh entdeckt.
Albert Einstein und Sigmund Freud liebten die kleine Schwester von Rügen, das Haus von Hauptmann ist heute eine der Hauptattraktionen der Insel. Und in der Jugendstilvilla Lietzenburg des berühmten Malers Oskar Kruse traf man schon mal einen Thomas Mann oder Max Reinhardt. Auch heute noch steht Hiddensee bei Künstlern und Intellektuellen hoch im Kurs, die sich hier nicht selten einen Zweitwohnsitz hinsetzen – und die Tradition der Künstlerkolonie weiterleben. Daneben haben aber auch viele andere die Insel entdeckt, weshalb es auf den wenigen Straßen, die man auch hier nur mit dem Rad befahren darf, schon mal recht eng werden kann.
Hiddensee ist prima für Strandspaziergänger und Fahrradfahrer; für Schriftsteller und Inspirationssuchende; und natürlich – für Sonnenanbeter: Hiddensee-Dornbusch war 2008 mit 2168 Sonnenstunden der sonnenreichste Ort in Deutschland.
Hiddensee ist eher nichts für Klaustrophobiker (in der Hochsaison kann es auf den schmalen Wegen ganz schön eng werden); für Partypeople; für Sonnenallergiker.
Rügen
Sie ist bekanntlich Deutschlands größte Insel, und groß ist auch die landschaftliche Vielfalt: Neben den insgesamt 60 Kilometer feinen Sandstränden gibt es auf Rügen fantastische Nationalparks, verträumte Alleen, ursprüngliche Fischerdörfer sowie Schlösser und Parks zu entdecken. Besonders beeindruckend ist natürlich der Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund, den die Unesco im Jahr 2011 zum Weltnaturerbe – und Caspar David Friedrich bereits 1818 mit seinem Gemälde „Kreidefelsen“ weltberühmt machte. Interessant auch die architektonische Vielfalt, gibt es hier neben der hübschen Bäderarchitektur in den Kurorten auch weniger Erbauliches, wie etwa das einstige Seebad der Nazis in Bad Prora. Immerhin hat sich ein Teil des Baus inzwischen zu einer lichtdurchfluteten Jugendherberge gewandelt.
Rügen ist prima für Romantiker und Radfahrer; für Camper und Komfortliebende; für Wanderer und Wasserratten; für Eisenbahnfreunde (hier verkehrt der „Rasende Roland“) und Schiffchenfahrer (es gibt zahlreiche Fährverbindungen, etwa nach Bornholm); für Steilküstenfans und Waldspaziergänger; für Sonnensucher und Kurschatten; für Strandnixen und Sandburgenbauer; und viele mehr.
Rügen ist eher nichts für Menschen, die gern regelmäßig daran erinnert werden wollen, dass sie tatsächlich auf einer Insel sind. Rügen ist nun mal ziemlich groß.
Ummanz
Wem Rügen zu groß ist, der fährt einfach auf die kleine Schwester Ummanz, die der größten Ostsee-Insel Deutschlands westlich vorgelagert und seit 1901 durch eine 250 Meter lange Brücke mit ihr verbunden ist. 20 Quadratkilometer misst das Eiland und ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Hier gibt es keine großen Hotels, Promenaden und Schnellstraßen. Dafür Weite, Stille und Abgeschiedenheit. Fischer landen in den frühen Morgenstunden ihren Fisch an, Bauern stechen Spargel aus der Erde, Haflinger ziehen Kutschen über Alleen, Surfer reiten Wellen – was für ein Idyll. Im Frühjahr und Herbst rasten zudem Tausende Kraniche auf Ummanz, die man am besten im Nordosten der Insel beobachtet.
Ummanz ist prima für Vogelgucker und Pferdemädchen; für Camper und Kiter; für Surfer und Segler; für Bauernhofurlauber und Traktorfetischisten; für Ruhesucher und Stille-Plätzchen-Finder.
Ummanz ist eher nichts für Menschen, die auf den Komfort eines großen Hotels im Urlaub nicht verzichten wollen, sowie für Wanderer, für die es immer auch aufwärts gehen muss (die höchste Erhebung der Insel misst 3 Meter).
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Usedom
Willkommen auf der Insel der Superlative! Nicht genug, dass Usedom den längsten Strand Deutschlands hat – knapp 45 Kilometer misst er und macht damit auch jeden Marathonläufer glücklich –, hier gibt es zudem die längste Promenade Europas (8,5 Kilometer), den höchsten Waldbestand unter den deutschen Inseln (25 Quadratkilometer), und das erste Seebad Deutschlands findet man hier auch (es ist Bansin). Aber das sind nur die bloßen Fakten. Was sie nicht verraten: Schön ist es auf der Insel auch noch! Der Strand ist herrlich weiß, teilweise 60 bis 70 Meter breit, und sein Sand kann dem der Karibik locker das Wasser reichen. Und genauso erbaulich wie ein Strandspaziergang: das Promenieren entlang all der herrlichen Villen und Mini-Schlösser, die sich die Bohème Berlins hier einst an den Strand stellte.
Usedom ist prima für Strandspaziergänger und Seebrückenfans; für Villen-Spotter und Fischbrötchenliebhaber; für Gourmets (7 ausgezeichnete Restaurants) und Grenzgänger (nach Polen geht’s über den Strand); für Sportler und Spontane; für Radfahrer und Wellenreiter; für Strandnixen und Sandburgenbauer; und viele mehr.
Usedom ist eher nichts für Urlauber, die keine Berliner um sich haben wollen (ein Drittel der Gäste kommt aus der Hauptstadt).
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