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Tansania

Urlaub auf Sansibar – die besten Tipps und die wichtigsten Infos für die Trauminsel

Nuno Alves
Chefredakteur

27. September 2024, 10:47 Uhr | Lesezeit: 12 Minuten

Es gibt Orte auf der Welt, deren Name allein uns schon träumen lässt: von Urlaub, paradiesischen Stränden, exotischen Gewürzen. Sansibar ist ein solcher Ort. Die zu Tansania gehörende Insel in Ostafrika. Nuno Alves war für TRAVELBOOK dort und verrät, was man gesehen haben muss und auch, was Urlauber bei Einreise, Impfungen und Sicherheit beachten sollten.

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Sansibar ist seit jeher ein Sehnsuchtsort. Das ist angesichts der paradiesischen Kulissen, die dieses aus den Inseln Unguja und Pemba bestehende Archipel bietet, auch wenig erstaunlich. Doch lohnt es sich, die weite Reise von etwa elf Flugstunden auf sich zu nehmen? TRAVELBOOK war auf Sansibar und fasst die wichtigsten Informationen zusammen: von der besten Reisezeit über die schönsten Strände und Sehenswürdigkeiten der Insel bis zu Einreise, Sicherheit und Impfungen.

Steckbrief

RegionOstafrika
HauptstadtSansibar-Stadt
ZeitverschiebungPlus 2 h; UTC+3
Fläche2.460 km²
Einwohnerzahl1,89 Mio.
SprachenSwahili
WährungTansania-Schilling (TZS)
Visum & EinreiseBusiness: Visum erforderlich
Tourist: E-Visum erforderlich (Beantragung vorab oder bei Einreise)
Quelle: Auswärtiges Amt

Wo genau liegt Sansibar?

Der Sehnsuchtsort Sansibar, auf Englisch „Zanzibar“ geschrieben, liegt an der Ostküste Afrikas. Nur ein schmaler Ozeanstreifen trennt die Insel vom Festland. Die Entfernung beträgt circa 40 Kilometer, sodass man mit einer Fähre in etwa zwei Stunden von der tansanischen Küstenstadt Daressalam nach Sansibar kommt.

Sansibar: Lage im Indischen Ozean
Die Insel Sansibar ist nur etwa 40 Kilometer vom afrikanischen Festland entfernt Foto: Maps4News

Anreise und Flugdauer

Derzeit gibt es aus Deutschland keine Direktflüge nach Sansibar. Am schnellsten kommt man aktuell mit Condor auf die Insel: Der Flug ab Frankfurt dauert etwa 11 Stunden und macht einen Zwischenstopp im kenianischen Mombasa, bevor er dann auf dem Abeid Amani Karume International Airport auf Sansibar landet.

Beste Reisezeit für einen Urlaub auf Sansibar

Die Regentage schwanken dann zwischen zwölf und 17. Am wenigsten regnet es durchschnittlich im Januar und Februar sowie zwischen Juni und Oktober.

Auch interessant: Der „Domino Tower“ soll das neue Highlight auf Sansibar werden

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Die schönsten Strände von Sansibar im Überblick

Hier findet man einige der schönsten Strände Afrikas.

Weißer Sandstrand in Sansibar
Weißer Sand und türkises Meer – Sansibar hat alles für den perfekten Strandurlaub Foto: Getty Images
  • Nungwi Beach
  • Kendwa Beach
  • Bwejuu Beach
  • Kizimkazi Beach
  • Mtende Beach
  • Nakupenda
  • Matemwe Beach
  • Paje
  • Uroa Beach
  • Kiwengwa Beach
  • Muyuni Beach 
  • Jambiani Beach
Jambiani Beach Sansibar
Der Jambiani Beach auf Sansibar. Die Strände auf der zu Tansania gehörenden Insel gehören zu den schönsten Afrikas Foto: Getty Images

Viele Küstenabschnitte sind touristisch noch kaum erschlossen. Zuweilen spaziert man kilometerweit und trifft lediglich auf Kinder, die Muscheln suchen, und Frauen, die Kokosnüsse im Sand vergraben oder nach drei Monaten wieder ausbuddeln, wenn sie durch das Meerwasser so weich geworden sind, dass ihre Fasern genutzt werden können. Fischer segeln in ihren Dhows (traditionelle Boote) über das Wasser.

In Bwejuu, etwas nördlich von Paje, sieht man Frauen auf der Suche nach Seetang bei Ebbe Hunderte Meter ins flache Meer hineinlaufen, bis zum vorgelagerten Riff.

Nur ein paar Resorts gibt es hier, meist im traditionellen Stil gebaut, aber durchaus luxuriös. Vor allem wohlhabendere Touristen kommen hierher, wo sich an manchen Nächten eine einzigartige Kulisse bietet. Statt eines Sonnenuntergangs gibt es hier regelmäßig Mondaufgänge zu bewundern. Wie ein riesiger Ball sieht man ihn am Horizont aufsteigen und das Meer erleuchten.

Mondaufgang über dem Meer
Die Alternative zum Sonnenuntergang: ein Mondaufgang Foto: Getty Images

Die Sehenswürdigkeiten in Stone Town

Stone Town ist, wie es klingt: nicht aufpoliert, voller Kontraste. Seit 2000 gehört die Altstadt von Sansibar-Stadt, deren Häuser größtenteils aus Korallenstein sind, zum Unesco-Weltkulturerbe. Doch wer hier aufwendig restaurierte Häuser und Straßen erwartet, wird enttäuscht sein. Für solche Maßnahmen fehlt meist das Geld, und wenn, dann sind es häufig private Investoren, die vereinzelt historische Gebäude restaurieren. Ansonsten ist Stone Town noch ursprünglich.

Tagsüber verirrt man sich schnell in den schmalen Gassen, links und rechts reihen sich Läden aneinander, in denen afrikanisches Handwerk, Gewürze und bunte Tücher (Kangas für Frauen, Kikoys für Männer) verkauft werden. Irgendwann landet man fast zwangsläufig auf dem Darajani-Markt, wo Obst und Gemüse sowie frischer Fisch und Fleisch verkauft wird. Für manche Touristen kann der Anblick und der Geruch gewöhnungsbedürftig sein.

Es gibt in Stone Town einige Sehenswürdigkeiten, darunter das House of Wonders, ein Ende des 19. Jahrhunderts gebauter Sultanspalast. Es war das erste Gebäude Sansibars, das Strom und fließendes Wasser hatte, weshalb es als Haus der Wunder gegolten habe.

House of Wonders in Stone Town
Über dieses Gebäude staunten die Sansibarer: das House of Wonders Foto: Getty Images

In unmittelbarer Nähe zum House of Wonders befindet sich die Old Fort, die alte Festung, die man bei seinem Urlaub in Sansibar nicht verpassen darf. Sie wurde zwischen 1698 und 1701 errichtet, direkt nachdem die Portugiesen verschwanden, die 200 Jahre lang hier geherrscht hatten.

Old Fort in Sansibars Stone Town
Einer der Top-Sehenswürdigkeiten in Stone Town: die alte Festung Foto: Getty Images

Heute wird der Platz innerhalb der Festung für Konzerte genutzt und zum Verkauf von Souvenirs. Auch das Touristenbüro hat es sich hier eingerichtet.

Nachts ist die Altstadt verhältnismäßig dunkel, es gibt nur wenige Bars, was daran liegt, dass mehr als 90 Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens sind und Alkohol – wenn überhaupt – meist nur hinter verschlossenen Türen konsumiert wird. Für Touristen gibt es diesbezüglich zwar keine Einschränkungen, doch zum Feiern ziehen die meisten dann doch die Bars der Hotels vor, wo sich ohnehin das Nachtleben abspielt. Entsprechend leer sind die Gassen; vereinzelt sieht man Sansibarer, die vor den Häusern sitzen, plaudern und Bao spielen: ein afrikanisches Brettspiel.

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Etwas belebter geht es abends auf dem Forodhani-Food-Markt am Wasser zu. Es duftet nach gegrilltem Fisch, Gewürzen und Meerwasser. Auch die Einheimischen kommen gern, um die berühmte Sansibar-Pizza – eine Art Calzone – zu essen.

Forodhani Nachtmarkt in Sansibar
Lokale Spezialitäten auf dem Forodhani-Nachtmarkt in Stone Town Foto: Getty Images

Das einzigartige Essen von Sansibar

Araber, Inder, Europäer: Das heute muslimisch geprägte Sansibar hat in seiner auch durch das düstere Kapitel des  Sklavenhandels bewegten Geschichte viele Einflüsse erlebt, die sich heute im Essen widerspiegeln. Eintöpfe, Currys, Reisegerichte wie Pilau und Fisch in allen denkbaren Varianten – veredelt mit den Gewürzen, die auf der Insel so zahlreich zu finden sind. Kardamom wird fast immer den Gerichten – übrigens auch dem Kaffee – beigemengt, mitunter auch Nelken oder Zimt. Doch das Gewürz drängt sich nie in den Vordergrund und verleiht dem Geschmack immer die richtige Note.

Ohnehin sollte man auf Sansibar unbedingt eine der Farmen besuchen, wo Muskat, Pfeffer, Nelken, Kardamom, Zimt, Ingwer, Vanille und vieles mehr angebaut wird, die im Laufe der Jahrhunderte zum Teil von Händlern hergebracht wurden und hier so gut gedeihen. Die Gewürze werden noch heute in die Welt exportiert und von den Sansibarern als Naturmedizin verwendet: Zimtwurzeln gegen Atemwegsbeschwerden, Nelken bei Zahnschmerzen oder Zahnfleischbluten, Kardamom zur Beruhigung, Muskat als Aphrodisiakum.

Verkäufer füllen Gewürze auf
Zimt, Nelken, Chili, Kardamom: Sansibar ist berühmt für seine Gewürze Foto: Getty Images

The Rock – die wohl coolste Bar der Welt

Wer von Bwejuu weiter in Richtung Norden geht, kommt nach etwa fünf Kilometern an ein Restaurant – oder Bar, je nach Uhrzeit –, das viele bereits von Facebook oder woanders her kennen: The Rock. Auf einem Felsen mitten im Meer ist es gebaut, bei Flut bringt ein Boot die Gäste rüber. Mehrere improvisierte, wasserdichte Kabel sorgen für Wifi, Strom und Wasser. Drinnen ist es recht spartanisch eingerichtet, doch allein das Gefühl, beim Essen und Trinken auf einem kleinen Eiland aus Stein zu sitzen, ist unbezahlbar.

The Rock Restaurant in Sansibar
Das wohl coolste Restaurant der Welt: The Rock am Strand von Michamvi Pingwe im Osten Foto: Getty Images

Sansibar – eine Alternative zu den Malediven

In den vergangenen Jahren haben auf Sansibar zahlreiche neue Resorts und Hotels eröffnet. Immer mehr Urlauber, vor allem Paare, entdecken die Insel als Alternative zu den Malediven. Auf Sansibar gibt es im Vergleich ein viel ausgeprägteres Eigenleben. Der Alltag dreht sich hier nicht nur um den Tourismus, was natürlich auch bedeutet, dass Urlauber vielerorts teils noch mit einer wenig ausgebauten Infrastruktur rechnen müssen. Gleichzeitig macht dies den Charme aus: den eines nicht immer perfekten Paradieses, das noch Orte bietet, die entdeckt werden wollen.

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Wetter und Klima auf Sansibar

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Sicherheit auf Sansibar

Das Auswärtige Amt erklärt auf seiner Seite mit den Reise- und Sicherheitshinweisen für Tansania, dass die politische Lage in der teilautonomen Sansibar derzeit stabil sei. Weiter heißt es, man solle allgemein bei seinem Urlaub in Tansania „auf öffentlichen Plätzen sowie beim Besuch von touristischen Sehenswürdigkeiten und religiösen Stätten „besonders wachsam“ sein „auf Sansibar, insbesondere beim Besuch des Großraums Stone Town“.

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Homosexualität steht unter Strafe

Trotz seines Images als Urlaubsparadieses sollten sich Urlauber vor einer Reise auf die muslimisch geprägte Insel darüber bewusst sein, dass Menschen hier aufgrund ihrer sexuellen Orientierung mit strengen Strafen von bis zu mehreren Jahren Gefängnis rechnen müssen. Entsprechende Gesetze wurden 2004 sogar verschärft. In der Bevölkerung ist Homophobie leider weitverbreitet. Tansania, zu dem das teilautonome Sansibar gehört, landet im Gay Travel Index von Spartacus auf einem der hintersten Plätze. Dessen sollten sich gleichgeschlechtliche Paare bewusst sein und entsprechend diskret sein, sofern sie sich für einen Urlaub auf der Insel entscheiden.

Nuno Alves
Chefredakteur

Der schwierige Umgang der Sansibarer mit Freddie Mercury

„Als ich eine geführte Tour durch Stone Town gemacht habe, wunderte ich mich sehr, als der Guide beiläufig auf ein etwa 50 Meter entferntes Haus zeigte und sagte: „Da lebte Freddie Mercury, der Sänger von Queen. Heute ist da ein Museum.“ Das war’s. Und weiter ging es im Programm. Die beinahe unwürdige Erwähnung des wohl berühmtesten Sohnes von Sansibar zeigte aber auch den schwierigen Umgang der Bewohner mit der Homosexualität. Gleichgeschlechtlich lebende Paar dürfen ihre Liebe nicht öffentlich zeigen – werden sie erwischt, droht der Knast. Das ist angesichts des nicht nur musikalischen Erbes von Freddie Mercury nicht nur schade, sondern eine Schande.“

Kriminalität

Das Auswärtige Amt spricht von einer relativ hohen Kriminalität im gesamten Land und empfiehlt, nach Einbruch der Dunkelheit auf Fahrradfahrten und Spaziergänge zu verzichten. Auch Kleinbusse oder „nicht näher bekannte Taxifahrer“ sollte man meiden.

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Gesundheit

„Seit Oktober 2023 treten vermehrt Malaria-Fälle auf Sansibar auf“, so das AA. Zur Vermeidung einer Infektion, solle man sich den ganzen Tag über konsequent vor Mückenstichen schützen, regelmäßig Mückenschutzmittel benutzen und entsprechende Kleidung tragen. Nachts wird die Verwendung von Bettnetzen empfohlen.

Benötigen Urlauber aus der EU ein Visum für Sansibar?

Für EU-Bürger, die nach Sansibar reisen, ist ein Visum erforderlich. Dieses kann entweder vorab als E-Visum über die Botschaft von Tansania oder bei Ankunft am Flughafen bzw. einigen Grenzübergängen erworben werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 50 US-Dollar. Obwohl die Option eines Visums bei Ankunft besteht, kann dies zu Verzögerungen führen. Es wird daher empfohlen, das Visum vor der Reise zu beantragen, um Wartezeiten zu vermeiden.

Welche Impfungen benötigen Urlauber aus Deutschland für Sansibar?

Urlauber aus Deutschland benötigen für die Einreise nach Sansibar keine speziellen Pflichtimpfungen, sofern sie direkt ankommen und in den sechs Tagen zuvor keinen Zwischenstopp in einem Gelbfieber-Endemiegebiet machen. Wichtiger Hinweis: Wer auf das tansanische Festland und nachfolgend nach Sansibar weiterreist, wird häufig um einen Nachweis der Gelbfieberimpfung gebeten, die ohnehin empfohlen wird.

Das Auswärtige Amt empfiehlt für einen Urlaub auf Sansibar folgende Impfungen:

  • Hepatitis A und B
  • Dengue-Fieber
  • Gelbfieber
  • Typhus
  • Tollwut
  • Meningokokken-Krankheit (ACWY)
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Brauchen Urlauber aus Deutschland eine Reiseversicherung für Sansibar?

Ja, Urlauber müssen für Reisen nach Sansibar künftig nicht nur ein Visum besorgen, sondern auch eine verpflichtende Reiseversicherung abschließen. Diese neue Regelung gilt ab 1. Oktober 2024. Die Versicherung kostet 44 US-Dollar pro Person. Sie kann nur bei der Zanzibar Insurance Corporation abgeschlossen werden, heißt es auf dem Tourismusportal der Regionalregierung „visitzanzibar.go.tz“. Dort kann man die Police auch gleich kaufen. Einmal abgeschlossen, ist sie dann für 92 Tage gültig.

Nach Angaben des Krisenwarndienstes A3M deckt der Schutz der neuen Pflichtversicherung neben Gesundheitsleistungen auch verlorenes Gepäck, Unfälle, Notevakuierungen, Verlust von Reisepässen und Dokumenten sowie die Rückführung im Todesfall ab.

Andere internationale Reiseversicherungspolicen werden nicht akzeptiert, schreibt das Auswärtige Amt in seinen Reisehinweisen zu Tansania. Die Einreise könne verweigert werden, wenn nicht die richtige Versicherung nachgewiesen werde.

Mit Material von dpa

Themen Afrika Sansibar
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