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Samba, Urwald, Strände, Traumstädte

12 gute Gründe, warum sich die weite Reise nach Brasilien lohnt

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Nuno Alves
Chefredakteur

7. November 2016, 16:31 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Für viele ist Brasilien vor allem eines: ein Fernziel. Und auch deshalb scheuen die meisten die weite Reise, 10.000 Kilometer quer über den Atlantik. Dabei lohnt sich der Trip. TRAVELBOOK nimmt Sie mit auf eine Bilder-Reise von Süden in den Norden und nennt zwölf Gründe, warum man Brasilien besuchen sollte.

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Brasilien hat die „schönste Stadt auf Erden“

Schon der deutsche Schriftsteller und Brasilien-Fan Stefan Zweig war überwältigt von Rio de Janeiro. „Es gibt – wer sie einmal gesehen, wird mir nicht widersprechen – keine schönere Stadt auf Erden“, schrieb Zweig Anfang der 40er-Jahre. Der Zuckerhut…

Der legendäre Zuckerhut. Mit einer Seilbahn kommt ganz nach oben.
Der legendäre Zuckerhut. Mit einer Seilbahn kommt ganz nach oben. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

…die Hügel („Morros“ genannt) mit den von unten pittoresk wirkenden „Favelas“ (Armenvierteln), die Copacabana und Ipanema…

…das Szeneviertel Lapa…

Buntes Tag- und Nachtleben bietet der Stadtteil Lapa, wo auch die bunte Treppe  zu finden ist
Buntes Tag- und Nachtleben bietet der Stadtteil Lapa, wo auch die bunte Treppe zu finden ist. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

… und natürlich die über der Stadt wachende Christusstatue…

Er wacht über Rio de Janeiro: der Cristo Redentor auf dem Corcovado
Er wacht über Rio de Janeiro: der Cristo Redentor auf dem Corcovado. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

…Rio ist, wie Zweig beschrieb, unergründlich.

Brasilien hat fast 8000 Kilometer Küste

Wer Sand und Meer will, kann in Brasilien aus mehr als 2400 auswählen: Zum Surfen, Planschen, Schnorcheln, Träumen, Feiern, Verlieben – kaum etwas, das die atlantische Küste des südamerikanischen Landes nicht bietet. Der Urwald, dunkelgrün und wild, grenzt vielerorts direkt an den Strand. Schon Mick Jagger (großer Brasilien-Fan), Janis Joplin und Jimi Hendrix suchten in den 60ern die Einsamkeit des Hippie-Strands Arembepe in Bahia, heute ist bei Hollywood-Stars das verträumte Trancoso beliebt.

Die Dünen von Genipabu in Natal: Mit einem Mini-Jeep lassen sich hier die Strände erkunden
Die Dünen von Genipabu in Natal: Mit einem Mini-Jeep lassen sich hier die Strände erkunden. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

Brasilien hat den Regenwald

In großen Teilen unerschlossen, mächtig und geheimnisvoll – selbst für Brasilianer – ist der Amazonas. Ein Gebiet, unvorstellbar groß, in denen noch zahlreiche unentdeckte Pflanzen (viele davon mit Heilwirkung), Tiere und sogar Indiovölker vermutet werden. Mitten im Dschungel, ohne Straßenverbindung zum restlichen Brasilien: die Millionenstadt Manaus mit dem Opernhaus Teatro Amazonas, das zur Hochzeit des Kautschuk-Handels, Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, die größten Stars aus Europa anlockte.

Das legendäre Teatro Amazonas in Manaus: In dem Opernhaus traten einst die Star-Tenöre und Operndiven auf
Das legendäre Teatro Amazonas in Manaus: In dem Opernhaus traten einst die Star-Tenöre und Operndiven auf. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

In Manaus bestimmt der gewaltige Amazonas den Alltag vieler Menschen. Fische, Transportweg, Quelle für Wasser und Energie – fast alles hat seinen Ursprung oder sein Ende im Fluss, der sich durch den dichten Urwald schlängelt.

Brasilien ist bunt

Das Essen, die Tiere, die Häuser, die Musik, der Urwald – und natürlich die Menschen: Das südamerikanische Land ist ein Mix aus Farben, Kulturen, Geschmäckern.

Touristen staunen oft, wenn ein Tukan ihnen ganz nah kommt. Seine Scheu vor Menschen hat er in vielen Gegenden schon verloren
Touristen staunen oft, wenn ein Tukan ihnen ganz nah kommt. Seine Scheu vor Menschen hat er in vielen Gegenden schon verloren. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

In São Paulo, so heißt es, kann man alle Speisen der Welt probieren – und das beste Sushi der Welt, denn hier leben die meisten japanischstämmigen Menschen außerhalb Japans. Die Teller im Nordosten Brasiliens bieten ein bisschen Afrika, Europa, vermengt mit einheimischen Früchten und Gewürzen. Im Süden hat die Küche deutsche Einflüsse, und nicht zu vergessen die vielen regionalen Spezialitäten.

Dieses Multikulti findet sich auch bei den Menschen: Indios, die Nachfahren der afrikanischen Sklaven, die vielen Einwanderer aus Europa und Asien – der typische Brasilianer ist von allem ein bisschen. Gerade deshalb, sagen viele, gebe es in Brasilien so viele schöne Menschen.

Brasilien hat verträumte Kolonialstädte

Die Altstadt von Rio, Paraty (wo Thomas Manns Mutter geboren wurde), die ehemaligen Goldgräber-Städte Vila Mariana und Ouro Preto (Dt. schwarzes Gold), die einst Vila Rica (reiche Stadt) hieß, die Metropole Salvador da Bahia, wo im historischen Kern überall alte Kirchen zu bewundern sind, Recife und Olinda, São Luis, Belém und Manaus – allerorts trifft man auf die Hinterlassenschaften aus der Kolonialzeit. Die riesigen Pflastersteine von Paraty (zwischen São Paulo und Rio), die reich verzierten Kirchen von Ouro Preto und Salvador, die bunten Kacheln von São Luís – manchmal glaubt man, mitten in Lissabon zu stehen. Doch dann erblickt man die typisch brasilianischen Details, die afrikanischen, indigenen, hier und da auch französischen und holländischen Einflüsse.

Das historische Städtchen Olinda, deren Name „oh – schön“ bedeutet
Das historische Städtchen Olinda, deren Name „oh – schön“ bedeutet. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

Brasilien hat den Fußball

Fußball ist hier mehr als nur ein Sport und das verlorene WM-Finale von 1950 im Maracanã von Rio de Janeiro (1:2 gegen Uruguay) für viele Brasilianer noch immer die größte Tragödie in der Geschichte. 2014 kam noch das Mineirazo, das 1:7 gegen Deutschland, hinzu. Junge Frauen und Seniorinnen diskutieren hier heftig über den richtigen Innenverteidiger und die Taktik. Die WM war – trotz der Proteste um die horrenden Ausgaben – ein Mega-Ereignis.

Brasilien hat Rhythmus

Samba, Pagode, sanfter Bossa Nova, Maracatú und Frevo aus Pernambuco, leidenschaftlicher Forró, der verruchte Funk aus den Favelas, den kitschigen Sertanejo – kaum ein Land auf der Welt hat so viele verschiedene Rhythmen Musikstile hervorgebracht wie Brasilien. Brasilianer bewegen sich gern, am liebsten zu Rhythmen. Wer außerhalb der Karnevalssaison erleben will, wie aufwendig die Kostüme und Festwagen entstehen, sollte unbedingt eine der vielen Samba-Schulen besuchen. Selbst Kampfkunst gibt es hier in Kombination mit Musik: Capoeira, von den Sklaven erfunden, athletisch, rhythmisch, listig.

Capoeira-Kämpfer am Strand: Das Instrument, das die Männer im Hintergrund spielen, heißt Berimbau und gibt den Rhythmus und damit die Geschwindigkeit des Kampfes, Spiel genannt, vor
Capoeira-Kämpfer am Strand: Das Instrument, das die Männer im Hintergrund spielen, heißt Berimbau und gibt den Rhythmus und damit die Geschwindigkeit des Kampfes, Spiel genannt, vor. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

Brasilien hat die größten Wasserfälle der Welt

Foz de Iguaçu liegt am Dreiländereck, wo Brasilien an Argentinien und Paraguay grenzt. Millionen Touristen kommen jährlich hierher, um die Wasserfälle zu bewundern, die mitten in einem Naturschutzgebiet liegen. Die riesigen Wassermassen stürzen eigentlich auf der argentinischen Seite in den Abgrund, doch, so schmunzeln die Brasilianer, den schönsten Anblick habe man von der brasilianischen Seite aus. Bei der Wanderung durch den Dschungel, auf eigens angelegten Wegen, begegnen den Touristen immer wieder Stinktiere, die auf ein paar Krümel Nahrung hoffen.

Atemberaubend: Die Wasserfälle von Foz de Iguaçu
Atemberaubend: Die Wasserfälle von Foz de Iguaçu. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

Brasilien hat eine der freundlichsten Städte der Welt

Offen, kontaktfreudig, hilfsbereit – so sind die Menschen in Florianópolis im Süden des Landes. Das brachte der Stadt auf der Insel Ilha de Santa Catarina 2013 sogar den „Condé Nast Traveler“-Titel „freundlichste Stadt der Welt“ ein. Für Surfer ist Florianópolis übrigens ein Paradies: Wem das Wellenreiten auf Dauer zu nass ist, kann mit einem Board einfach die riesigen Dünen runterdüsen.

Brasilien hat sein eigenes Mini-Deutschland

Sie wollen typisch deutsche Fachwerkhäuser sehen, einen Biergarten besuchen, eine Maß trinken oder vielleicht sogar auf dem Oktoberfest feiern? Geht alles! In Blumenau haben deutsche Einwanderer sich wie zu Hause eingerichtet. Viele sprechen auch noch Deutsch.

So feiern die brasilianischen Bayern das Oktoberfest in Blumenau
So feiern die brasilianischen Bayern das Oktoberfest in Blumenau. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

Brasilien hat Brasília

Sie ist noch immer die einzige im 20. Jahrhundert erbaute Stadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde: Brasília, entstanden aus einer Vision – einzigartig umgesetzt von dem Architekten-Genie Oscar Niemeyer († 2012), der die Gebäude entwarf. Besucher fühlen sich wie in einen Science-Fiction-Film versetzt.

Der von Oscar Niemeyer entworfene Nationalkongress von Brasília
Der von Oscar Niemeyer entworfene Nationalkongress von Brasília. Foto: Getty Images Foto: Getty Images

Brasilien hat den legendären Churrasco und die Feijoada

Auf eines sind die Brasilianer besonders stolz: Ihr Fleisch, das nur noch vom argentinischen übertroffen wird. Bei den Wohlhabenden mündet das in regelrechte Grill-Orgien, sogenannten Churrascos, bei denen entweder auf dem heimischen Grill-Rost kiloweise Steaks (am liebsten Picanha oder Entrecôte) gebrutzelt werden. Stückchenweise wird das Fleisch in der Farofa (eine Art Würz-Panade aus Maniok-Mehl) gewendet und dazu Bier getrunken. In sogenannten Churrascarias gibt es All-you-can-eat-Angebote: Zig Fleischsorten werden den Gästen sekündlich an Spießen an den Tisch gebracht. Lecker, aber nichts für kleine Mägen.
Das brasilianische Nationalgericht ist die Feijoada, ein Bohneneintopf mit Räucherschinken, Chorizo, serviert mit einer Tomaten-Zwiebel-Vinaigrette, Reis und gedünstetem Kohl. Brasilien macht eben in jeder Hinsicht Appetit!

In der Churrascaria gibt es beim Rodízio (All you can eat) Fleisch am Spieß – und das, bis man nicht mehr kann und auf seinem Tisch den Schalter auf Rot legt
In der Churrascaria gibt es beim Rodízio (All you can eat) Fleisch am Spieß – und das, bis man nicht mehr kann und auf seinem Tisch den Schalter auf Rot legt. Foto: Getty Images Foto: Getty Images
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8 Tipps, um sicher durch Brasilien zu reisen

Europäer scheuen sich aus Angst vor Armut und Kriminalität oft vor einer Reise nach Brasilien. Dabei hat das Land wichtige Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit seiner Bürger und auch der Urlauber zu gewährleisten, z. B. wurden in Rio viele „Favelas“ befriedet, sodass sie mittlerweile selbst für Touristen als sicher gelten.

Dennoch sollten Sie in Brasilien einige Dinge beachten:

  1. Nicht mit wertvollem Schmuck und teuren Accessoires (Spiegelreflexkameras) behangen Städte erkunden oder am Strand spazieren gehen.
  2. Kleiden Sie sich am besten bescheiden: Sandalen, T-Shirt, (kurze) Hose.
  3. Nehmen Sie immer etwas Bargeld mit, zwischen umgerechnet 20 und 50 Euro, um bei einem Überfall nicht mit leeren Händen dazustehen.
  4. Ziehen Sie in Städten Metros den Bussen vor.
  5. Erkundigen Sie sich vorher, in welcher Gegend sich Ihre Pension oder das Hotel befindet, lesen Sie Bewertungen und Erfahrungsberichte im Internet.
  6. Meiden Sie nachts dunkle Gassen, besonders in größeren Städten.
  7. Wenn Sie vorhaben, mehr zu trinken, sorgen Sie dafür, dass jemand dabei ist, der Sie sicher in ein Taxi setzen kann.
  8. Sollten Sie jemals überfallen werden, verhalten Sie sich ruhig und tun Sie das, was von Ihnen verlangt wird.
Themen Brasilien Südamerika
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