14. Februar 2018, 17:20 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine Tour durch den mehr als 10.000 Quadratkilometer großen Salar de Uyuni in Bolivien sollte gut geplant sein. TRAVELBOOK-Autorin Inna Hemme verrät Tipps und Tricks sowie acht gute Gründe für eine Tour durch die größte Salzpfanne der Welt.
Zunächst einmal sollte man sich entscheiden, ob man lieber die größte Salzwüste der Welt oder den größten natürlichen Spiegel der Welt sehen möchte. Letzteres ist nur möglich, wenn es ausreichend geregnet hat, und von Juli bis November ist Winter und der Salar de Uyuni in diesen Monaten ausgetrocknet. Der Salzsee sieht dann aus wie eine riesige weiß-blau leuchtende Wüste.
Alle Stationen auf den meist drei- bis viertägigen Tour sind dennoch befahrbar. In der Regenzeit entsteht die berühmte Spiegelung, wenn sich der weiße Boden mit mehreren Zentimetern Wasser bedeckt und man den Himmel am Boden sieht. Die Fahrt mit dem Geländewagen ist dann viel mühsamer, es werden je nach Wetterverhältnissen oft nur kurze Touren von ein bis zwei Tagen angeboten.
Auch in der Trockenzeit gibt es im Salar de Uyuni etwas tiefer gelegene Stellen, die mit Wasser bedeckt sind. Die gehören zu dieser Jahreszeit zwar nicht zum Programm, die Fahrer kennen sie aber ganz genau. Fragen Sie nach, gegen ein paar Bolivianos machen sie immer gerne einen Umweg, und so haben Sie das Foto vom Spiegel – wenn auch etwas kleiner – und von der Wüste während nur eines Besuches! Ausgangspunkt ist bei der großen Tour entweder San Pedro de Atacama im Norden Chiles mit dem Flughafen Calama oder das Städtchen Uyuni mit dem gleichnamigen Flughafen selbst. Man kann natürlich zu seinem Startziel auch wieder zurückfahren, doch viele nutzen die Tour, um von Chile nach Bolivien zu kommen oder umgekehrt.
Acht gute Gründe für einen Trip durch die größte Salzpfanne der Erde – in Form von acht Stationen:
1. Uyuni
Eigentlich ist das Städtchen Uyuni trostlos, weshalb man es am besten schnell wieder verlässt. Der Ort war früher jedoch ein bedeutender Knotenpunkt für den bolivianisch-chilenischen Gütertransport. Ein Zeugnis dieser Eisenbahngeschichte ist der Zugfriedhof (Cementerio de los Trenes), wo das Salz regelrecht Löcher in die alten Dampflokomotiven hineinfrisst und somit einen bizarren Ort entstehen ließ, den man unbedingt einmal gesehen haben sollte.
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2. Colchani
Das Mini-Dorf Colchani entstand schon im 17. Jahrhundert im Zuge des Salzabbaus in der Region. Hier zeigen die Einwohner in ihren Hinterhöfen, wie sie Salz herstellen. Es sind 25.000 Tonnen pro Jahr – das meiste für den Gebrauch im Inland.
3. Die Salzhügel
Sieht aus wie Schnee, ist aber Salz. An den Salzhügeln wird der Abbau demonstriert. Etwa zehn Milliarden Tonnen Salz liegen im Salar de Uyuni, die Kruste ist manchmal bis zu sieben Metern hoch.
Mehrere Hotels im Salar sind komplett aus gepressten Salzblöcken gebaut – auch die Essräume, die Betten und sogar die Duschen. Hier erfahren Sie mehr über ein solches Hotel. Eine Nacht darin werden Sie garantiert nicht so schnell vergessen.
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4. Die natürlichen Spiegel
In der Trockenzeit gibt es nicht viele dieser natürlichen Spiegel, aber es gibt sie! Idealerweise ist der weiße Salzgrund mit bis zu drei Zentimetern Wasser bedeckt. Dann spiegelt sich der Himmel darin auf einzigartige Weise. Suchen Sie sich für das Foto eine Stelle mit Wolken aus und entfernen Sie sich etwas weiter weg vom Fotografen – so entsteht die perfekte Reflektion.
5. Die Salz-Sahara
Etwa eine halbe Stunde mit dem Auto von Colchani entfernt beginnt auch schon die eigentliche „Salz-Sahara“, eine wüstenähnliche Landschaft, unterteilt in riesige Fünfecke. Salar de Uyuni ist entstanden, als ein Binnenmeer über Jahrmillionen langsam austrocknete und die Salze und Minerale nicht durch einen Fluss abfließen konnten.
6. Isla Incahuasi
Die Kakteeninsel Isla Incahuasi flimmert aus der Ferne wie eine Fata Morgana, doch sie ist echt und verschwindet nicht, wenn man näher kommt. Es ist die einzige Stelle im Salar, an der es nach oben geht. Aber nur einen Zentimeter pro Jahr – schneller wachsen die Kakteen nämlich nicht. Der älteste Kaktus, etwa 800 Jahre alt, ist im vergangenen Jahr umgefallen.
7. Der Altiplano
Am zweiten oder dritten Tag einer Jeep-Tour verlässt man den Salar de Uyuni durch die bolivianische Hochebene Altiplano. Es wird schlagartig höher – bis zu 5000 Meter –, und die Temperaturen können nachts auf minus 20 Grad fallen. Bekannt ist der Altiplano vor allem durch seine bunten Lagunen, wie die Laguna Cañapa, Laguna Colorada und Laguna Verde, die Felstransformationen, Vulkane und Geysirfelder. Die Entfernungen werden größer, die nicht beheizten Unterkünfte einfacher. Und beim Lunch aus dem Jeep-Kofferraum kann man sein Essen auch nicht mehr einfach vom Boden nachsalzen.
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8. Valle de la Luna
Am letzten Tag einer Tour kommt man in die etwa 15 Millionen Jahre alte Atacama-Wüste, die sich an der Pazifikküste Chiles erstreckt. Sie ist eine der trockensten Landschaften der Erde, an manchen Stellen fiel seit Jahrzehnten kein Regen mehr. Hier besonders eindrucksvoll: Valle de la Luna (Tal des Mondes), etwa 17 Kilometer von der Stadt San Pedro de Atacama entfernt. Sie erinnert an die Oberfläche des Mondes, daher der Name. Vor allem die Sonnenuntergänge hier gelten als legendär.