14. Juli 2016, 11:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Müssen Millionen Touristen jedes Jahr bald mit ganz anderen Auge auf eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Welt schauen? Eine Expertin behauptet allen Ernstes, die New Yorker Freiheitsstatue sei keine Frau – sondern ein Mann. Ihre Erklärung für die These ist verblüffend.
Sie ist eines der berühmtesten Wahrzeichen der Welt: die Freiheitsstatue, die seit 1886 in New York steht. Bisher galt als sicher, dass die berühmte Symbolfigur, die von den Amerikanern auch liebevoll als „Lady Liberty“ bezeichnet wird, eine Frau ist. Die Buchautorin und Freiheitsstatuen-Expertin Elizabeth Mitchell zweifelt dies jetzt in der „Discovery Family“-Fernsehserie „Secrets of America’s Favorite Places“ („Geheimnisse von Amerikas berühmtesten Orten“) an, wie die „New York Post“ berichtet. Mitchell behauptet, die Freiheitsstatue sei in Wirklichkeit ein Mann.
Bisher galt als sicher, dass dem Bildhauer und Erschaffer der Freiheitsstatue, dem Franzosen Frédéric Auguste Bartholdi, dessen eigene Mutter während des Schaffensprozesses als Vorbild gedient hat.
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Zeigt die Statue den Bruder des Bildhauers?
Mitchell lässt sich aber nun so zitieren: „Ihr Gesicht ist nicht wirklich ähnlich. Seine Mutter hatte geschwungene Augenbrauen, eine dünnere Nase und schmalere Lippen, und das schon in ihrer Jugend. Und er war ja Bildhauer, und bekannt für seine Genauigkeit.“ Die Hypothese, die Mitchell stattdessen aufstellt, ist verblüffend: Demnach könnte das wahre Vorbild für die Freiheitsstatue nicht Bartholdis Mutter, sondern sein Bruder gewesen sein.
„Als ich mir Fotos von seinem Bruder aus seinen Akten anschaute, besah ich mir auch sein Gesicht näher“, sagt Mitchell der „New York Post“, „es sah wirklich aus wie das der Freiheitsstatue.“ Bartholdis Bruder war laut Mitchell verrückt geworden und in einem Sanatorium untergebracht, wo der Bildhauer ihn jede Woche besucht habe. Hat der Künstler also seinem Bruder ein Denkmal gesetzt?
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Besucher konnten früher auch in den Arm der Statue
In der Fernsehsendung werden auch noch andere zum Teil unbekannte Fakten über die Freiheitsstatue enthüllt: So wurde diese zwar von Frankreich an die USA verschenkt, allerdings stellte das die damals noch junge Nation vor Probleme: Sie musste nämlich den Sockel der Statue selbst bezahlen, was die für damalige Verhältnisse hohe Summe von 125.000 Dollar (knapp 113.000 Euro) kostete – diese konnten nur zusammengebracht werden, weil der Medienmagnat Joseph Pulitzer in seinen Zeitungen das Volk zur Spende aufrief.
Auch dass der Arm der Freiheitsstatue bis 1916 für die Öffentlichkeit zugänglich war, dürften wohl die Wenigsten gewusst haben – damals wurde er im Ersten Weltkrieg von Deutschen beim Angriff auf ein Munitionslager beschädigt, und wurde daraufhin für Besucher geschlossen.