3. Januar 2025, 10:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Reykjavík lohnt sich auf vielfache Weise für einen Besuch – ob als Stopover auf dem Weg nach Amerika, kurzer Städtetrip oder Ausgangspunkt für einen Roadtrip durch Island. Das Stadtbild ist ein lustiger Stilmix, so eigentümlich wie die Isländer selbst.
Die Fahrt vom Internationalen Flughafen Islands geht durch Landschaften mit dunklem Basaltgestein, auf dem sich kurzes Gras hält, und an Feldern himmelblauer Lupinen vorbei. Nach knapp einer Stunde Fahrt erscheint eine Ansammlung heller Gebäude: Reykjavík. In der Hauptstadt lebt ein Drittel der fast 400.000 Isländer.
Die Stadt im hohen Norden ist ein beliebtes Stopover-Ziel auf dem Weg in die USA und manch einem Reisenden auch einen Städtetrip über das Wochenende wert. Die Luft ist frisch und klar, die Landschaft von wilder Schönheit – und die Stadt selbst sehr aufgeräumt. Rot, blau und grün leuchten die Dächer der Holzhäuser am Wasserrand.
Reykjavík ist ein buntes Sammelsurium an Baustilen und Farben
Stadtplanung gibt es in Reykjavík erst seit 1950. So lag auch das Gefängnis bis zu diesem Jahr inmitten des Ortes. Die Häuserzeilen der isländischen Hauptstadt zeigen verschiedenste Baustile. So steht etwa ein 1960er-Gelbklinker neben einem weißverputzten Farmhaus, der klassizistische Steinbau gegenüber einer bunten Holzhütte. Jede Farbe ist erlaubt, was mitunter zu Auswüchsen führt. „Wir haben erst überlegt, das Stadtbild großflächig zu erneuern“, erzählte einst Audur Ösp, Stadführerin von „I Heart Reykjavík“, die seit vielen Jahren Besucher durch die gut zu erlaufende Innenstadt führt. Sie ergänzte: „Aber dann haben die Stadtväter beschlossen, dass es zu uns passt, so wie es ist.“
Optisch dominiert wird Reykjavík, wie so viele Städte, von einer mächtigen Kirche: 74,5 Meter hoch ist der Turm der Hallgrímskirkja. Im schlichten Inneren der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche steht eine riesige Orgel mit 5275 Pfeifen. Von oben hat man einen tollen Ausblick.
Heute noch finden die Archäologen in Reykjavík immer wieder Reste der frühen Besiedlung oder auch alte Langschiffe der Wikinger. Vor allem in der Gegend rund um den alten Hafen, wo seit Jahren viel gebaut und restauriert wird, weil es den Isländern rund um die Hauptstraße zu touristisch wird. Am Wasser gibt es inzwischen ebenfalls Galerien, Designerläden und feine Restaurants.
Auch Wal- und Robbenfleisch steht hier auf der Karte
Auf Island geht es allen gut, die gerne essen. Das beste Fleisch in Reykjavík soll es im Grillmarkaðurinn geben, für typisch isländisches Essen reicht die Apotek. Aber was ist typisch isländisch? Skyr beispielsweise, dicker isländischer Frischkäse. Und es gibt viel Fisch. Natürlich steht auch Wal- und Robbenfleisch auf der Karte, das bringt so manchen Touristen auf die Palme. „Für Isländer ist das aber ganz normal – und wir werden damit auch nicht aufhören“, sagt Ösp entschlossen. Die Gewürze für die traditionellen Gerichte wachsen auf der Insel: Kerbel, Kümmel, Thymian. Dazu gibt es Kohl oder Rüben, weil andere Gemüsesorten bei dem kalten Klima schlecht gedeihen.
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Wer nachts zu lange gefeiert hat, lässt sich im ältesten Kaffeehaus der Stadt wieder aufpäppeln. Das 1951 gegründete „Prikiò“ in der Bankastræti 12 reicht in gemütlicher 60er-Jahre-Atmosphäre das Menü „Hangover Killer“: ein warmes Sandwich, einen Bruce-Willis-Milchshake – mit Whisky – und eine Schmerztablette.
Sommer ist nur im Juli und August
Für einen freien Kopf kann man aber auch einfach durch die von reichen Blumenrabatten gesäumten Straßen spazieren. Isländer lieben Blüten und Bäume. Die meisten Lokale und Pubs sind holzvertäfelt und eher gemütlich. Der Drang nach Wohlfühlen ist in Island groß, was sicher dem Wetter geschuldet ist. Sommer ist im Juli und August. Das restliche Jahr ist eher kühl, oft liegt Nebel über der Insel.
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Reiseinfos zu Reykjavík
Anreise: Mit dem Flugzeug von mehreren deutschen Flughäfen mit Iceland Air, SAS, Eurowings, Easyjet oder Wizz Air zum internationalen Flughafen Keflavík, rund 50 Minuten von Reykjavík entfernt.
Reisezeit: Die beste Reisezeit für Island sind die Monate Juni bis August. Doch auch im Winter kann sich eine Reise lohnen (TRAVELBOOK berichtete).