6. Juli 2022, 6:45 Uhr | Lesezeit: 11 Minuten
„If you’re going to…“ – San Francisco war schon zu Hippiezeiten ein Traumziel für Touristen aus aller Welt. Die Kalifornier selber sind superstolz auf ihre aufregende Stadt. In der „City by the Bay“ gibt es aber auch jede Menge zu sehen und zu erleben. Damit Sie bei Ihrem „San-Fran“-Besuch nicht den Überblick verlieren, hat TRAVELBOOK einige Tipps und 13 Dinge zusammengestellt, die Sie dort unbedingt tun sollten.
„Keine Stadt lässt einem das Herz so sehr aufgehen wie San Francisco. In San Francisco anzukommen, ist ein Erlebnis fürs Leben.“ Diese Worte von William Saroyan (1908-1981), einem der bedeutendsten US-Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, beschreiben sehr trefflich, was so viele empfinden, wenn sie zum ersten Mal nach San Francisco reisen. Zum einen ist da die beeindruckende Lage am Pazifischen Ozean und der Bay of San Francisco, deren Öffnung zum offenen Meer hin überspannt wird von einer der schönsten und am meisten fotografierten Brücken der Welt: der Golden Gate Bridge.
Mit ihren viktorianischen Häuschen, den historischen Cable Cars, die die steilen Straßen rauf und runter rattern, einer regen Kunst- und Musikszene und zahlreichen Parks ist San Francisco ohnehin ein Ort, an dem man gerne sein möchte – manche für einen Kurzbesuch, andere gleich für immer. TRAVELBOOK hat die besten Tipps für San Francisco.
Mehr Tipps und Inspirationen rund um San Francisco gibt Larissa Königs in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt:
Übersicht
- 1. Die Stadt von oben sehen
- 2. Golden Gate Bridge in allen Varianten
- 3. Angel Island besuchen
- 4. Chillen am Alamo Square
- 5. Auf die steilste Straße der Stadt
- 6. Auf die kurvigste Straße der Stadt
- 7. Die Seelöwen vom Pier 39
- 8. Kulinarisches Wunderland
- 9. Ein Besuch in Chinatown
- 10. Cable Cars fotografieren
- 11. Besuch auf Alcatraz
- 12. Shopping in Haight-Ashbury
- 13. Mission District
1. Die Stadt von oben sehen
Am besten nähert man sich einer (noch) fremden Stadt, indem man sich einen Überblick von oben verschafft. Weil San Francisco auf und zwischen insgesamt 42 Hügeln gebaut ist, gibt es praktischerweise viele Orte, an denen man traumhafte Ausblicke über die Stadt und die Bucht genießen kann. Am besten geht das von den so genannten Twin Peaks, die sich südlich des dichter besiedelten Stadtgebiets erheben und den Blick freigeben auf den Pazifik, die Bucht, die Skyline, Downtown, die Golden Gate Bridge und die Oakland Bay Bridge. Mehr geht nicht. Weitere schöne Aussichtspunkte der Stadt sind der Coit Tower auf dem Telegraph Hill und der Bernal Hights Summit südlich vom Mission District.
2. Golden Gate Bridge in allen Varianten
Mit der Golden Gate Bridge ist es fast so wie mit dem Berliner Fernsehturm: Man sieht sie von nahezu jedem Punkt der Stadt aus, und ein Fotomotiv scheint lohnender als das nächste. Vorausgesetzt natürlich, die Brücke versinkt nicht gerade im Nebel, aber auch das bietet spannende Motive.
An den folgenden Orten zeigt sich die Brücke von ihrer besten Seite:
- Battery Spencer: Der ehemalige Militärposten liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke. Von dort aus lässt sich das typische Postkartenmotiv knipsen, das man so oft von der Golden Gate Bridge sieht – mit der Skyline von San Francisco im Hintergrund.
- Baker Beach: Wer die Stadt selbst vom Motiv ausblenden will, ist am Baker Beach in Presidio genau richtig. Der Strand ist von Kliffen umsäumt und bietet vor allem im Sonnenuntergang eine schöne Kulisse.
- Fort Point: Dieser Aussichtsspunkt liegt am südlichen Ende der Golden Gate Bridge. Auf dem Gelände der Festung aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs kommt man der Brücke am nächsten.
- Alcatraz: Die Brücke in ihrer ganzen Pracht kann man auch wunderbar von der östlich gelegenen Gefängnisinsel Alcatraz aus sehen.
- Bootstour durch die Bucht: Aus allen möglichen Perspektiven, auch von unten, lässt sich die Golden Gate Bridge natürlich bei einer Bootstour bewundern. Startpunkt ist die Fisherman’s Wharf, Infos und Tickets hier.
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3. Angel Island besuchen
Alle fahren nach Alcatraz – aber noch eine Insel in der in der Bucht von San Francisco ist unbedingt einen Besuch wert: Angel Island. Von dort aus bieten sich ebenfalls traumhafte Ausblicke auf die Skyline der Stadt, und die Golden Gate Bridge kann man MIT Alcatraz davor fotografieren. Von San Francsico aus fahren täglich Fähren nach Angel Island, auf der Insel selbst gibt es die Möglichkeit, sich Fahrräder zu leihen. Und nach dem Aufstieg auf den höchsten Punkt, den 240 Meter hohen Mount Livermore, ist die Aussicht noch grandioser.
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4. Chillen am Alamo Square
Bei so viel Sightseeing gehört auch mal eine Verschnaufpause dazu. Entweder, man verbringt diese in einem der vielen Parks der Stadt. Oder man genießt dabei die Aussicht auf die berühmten Painted Ladies, einem Straßenzug aus viktorianischen, mehrfarbig gestrichenen Holzhäusern, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Der steile Straßenzug mit Viktorianischen Wohnhäusern, in denen früher Spielhöllen und Bordelle untergebracht waren, zählt zu den schönsten von San Francisco.
5. Auf die steilste Straße der Stadt
Ok, hochradeln muss nicht sein. Hinunter auch nicht unbedingt, aber gesehen haben sollte man sie: die mit 31,5 Prozent Steigung steilste Straße der Stadt und eine der steilsten der Welt. Die Filbert Street beginnt in Presidio und zieht sich Richtung Osten den Russian Hill hinauf bis zum Telegraph Hill. Das letzte Stück besteht aus Treppenstufen, die noch ein ganzes Stück weiter bis zum Embarcadero-Damm führen, wo sich der eigentliche Endpunkt der Filbert Street befindet. Etwas mehr als eine Stunde würde man brauchen, um die gesamte Filbert Street von Anfang bis Ende hinaufzulaufen – und eine ziemlich gute Kondition. Die Straße diente bereits in mehreren Actionfilmen als „Sprungschanze“ für gewagte Stunts.
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6. Auf die kurvigste Straße der Stadt
Neben der steilsten sollte man sich auch die kurvenreichste Straße der Stadt nicht entgehen lassen: die Lombard Street. An der Stelle, die besonders steil ist, dürfen Autofahrer sich seit nunmehr 90 Jahren durch Serpentinen schlängeln. Die Stadt ließ diesen Teil der Straße im Jahr 1923 als kurvenreiche Einbahnstraße umbauen, weil die ursprüngliche Steigung von 27 Prozent den Einwohnern zur Qual geworden war. Heute ist die Lombard Street mit den schräg in den Kurven parkenden Autos ein beliebtes und lohnendes Fotomotiv.
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7. Die Seelöwen vom Pier 39
Es ist eine der Hauptattraktionen der Stadt: der Pier 39, auf dem Hunderte Seelöwen kreuz und quer übereinander liegen. Erstmals waren die Seelöwen 1989 nach einem Erdbeben am Hafenpier aufgetaucht. Grund: Dort fühlten sie sich sicherer. Sie blieben und vermehrten sich. Zwischenzeitlich waren es bis zu 1700 Tiere. Die Bucht ist ein Paradies für die Seelöwen: Neben reichlich Nahrung finden sie hier Schutz vor Wetter, Strömungen und natürlichen Feinden wie etwa Haien. Weniger schön als die Tiere ist ihr Geruch – aber der gehört nun mal dazu.
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8. Kulinarisches Wunderland
Wer genug hat von Burgern und Co., findet im Ferry Building Marketplace am Embarcadero ein kulinarisches Wunderland mit einem großen Angebot an Bio-Ware aus heimischer Produktion sowie tollen Feinschmeckerrestaurants. In Kalifornien wird nachhaltige Landwirtschaft inzwischen ganz groß geschrieben. In dem schönen Gebäude, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und in den 2000er-Jahren umfassend saniert wurde, findet immer dienstags und samstags ein Bauernmarkt statt, im Sommer auch Donnerstagabends.
9. Ein Besuch in Chinatown
Kulinarische Highlights der ganz anderen Art finden Besucher in Chinatown, einer der größten ihrer Art in den USA. Hier wird fast nur kantonesisch und Mandarin gesprochen und ebenso gekocht. Etwa 80.000 Menschen wohnen in dem Viertel, das geprägt ist von chinesischer Architektur und Dekoration. Der Stadtteil wurde bereits 1850 gegründet, und ein bisschen echtes China erlebt man hier tatsächlich.
10. Cable Cars fotografieren
Seit 1873 rattert die historische Straßenbahn mit 15 Stundenkilometern durch die Innenstadt. Natürlich kann man auch selbst an Bord gehen und sich die Hügel hinauf und hinunter kutschieren lassen. Aber ganz ehrlich: Die 5 Dollar (4,50 Euro) pro Strecke sowie eine Wartezeit von bis zu 30 Minuten, um einen Platz in der bei Touristen beliebtesten Linie 60 zu ergattern, kann man sich auch sparen. Ohnehin sind die historischen Waggons von außen am schönsten anzusehen und geben ein wunderbares Fotomotiv ab. Den Cable Cars, die seit 1964 ein Nationaldenkmal der USA sind, ist sogar ein eigenes Museum gewidmet.
11. Besuch auf Alcatraz
Ein Besuch der legendären Gefängnisinsel Alcatraz, Schauplatz spannender Hollywoodfilme und heute ein Museum, lohnt auf jeden Fall. Die Überfahrt mit dem Boot dauert etwa 20 Minuten und ist für sich genommen wegen der tollen Aussicht auf die Skyline und die Golden Gate Bridge schon ein Highlight. Auf der Insel kann man sich frei bewegen und von einer Audiotour begleitet durch die Zellen streifen, in denen unter anderen Gangster wie Al Capone oder Machine Gun Kelly einsaßen. Unbedingt vorher reservieren! Wer die Karten nicht mindestens eine Woche im Voraus bestellt, hat keine Chance, kurz mal mit dem Boot zur Insel gefahren zu werden – es sei denn, er stellt sich mitten in der Nacht für Tickets an.
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12. Shopping in Haight-Ashbury
Die Market Street, die wichtigste Durchgangsstraße San Franciscos, ist voller Restaurants, Cafés und Geschäfte. Die größte Shopping-Area befindet sich an der Ecke zur Powell Street sowie um den nahen Union Square mit großen Kaufhäusern wie Macy’s, Bloomingdale’s oder Barneys New York. Wer es individueller mag, shoppt auf der Haight Street in Haight-Ashbury. Das Stadtviertel wurde in den 1960er Jahren durch die Beatnik- und Hippie-Bewegung und die dortige Musikszene bekannt, darunter Janis Joplin und Jimi Hendrix. Heute ist Haigh Ashburry weniger rebellisch und deutlich kommerzieller aber die Spuren von Flower-Power und einer alternativen Lebensweise sind noch an vielen Stellen spürbar. Vor allem im alten Hippie-Viertel im Abschnitt um die Ashbury Street finden sich ausgefallene Klamottenläden, Bookstores und Plattenläden, außerdem zahlreiche nette Cafés und Restaurants.
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13. Mission District
Eines der coolsten Viertel in San Francisco ist der Mission District im westlichen Teil der Innenstadt, das benannt ist nach der Mission Dolores, dem ältesten erhaltenen Gebäude San Franciscos. Das Latino-Viertel ist bekannt für seine Streetart, Graffitis und Wandmalereien, von denen man die meisten in der Balmy Street, der Clarion Alley und der 18th Street findet. Hier steht das bekannte Womans Building, ein von oben bis unten bemaltes Haus. Es zeigt berühmte Frauen unterschiedlicher Hautfarbe, die sich für den Weltfrieden eingesetzt haben. Im Mission District finden sich auch viele Cafés und die angeblich besten mexikanischen Restaurants der Stadt.
Persönliche Tipps von TRAVELBOOK-Redakteurin Larissa Königs
Was ist ein absoluts Muss?
Klingt erstmal überraschend, aber: Heimischen Wein trinken – für alle, die Wein mögen natürlich. Denn mit Napa Valley, das quasi direkt an San Francisco angrenzt, liegt hier quasi DAS Weinanbaugebiet der USA. Es besteht also absolut kein Grund, auf teuren Import-Wein zurückzugreifen.
WWas macht man am besten, wenn es regnet?
Ins San Francisco Museum für Modern Art gehen. Es wurde von 2013 bis 2016 aufwändig renviert und saniert und ist mittlerweile eines der größten Museen für moderne Kunst in den USA. Es zeigt dauerhaft Werke von Kunst-Größen wie Frida Kahlo, Paul Klee oder Henri Matisse – aber abgesehen von der Kunst ist auch die Archtitektur des Museums ein echtes Highlight.
Welche Gegend sollte man meiden?
Wer in San Francisco unterwegs ist sollte sich darüber bewusst sein, dass es eine der größten Städte der USA ist und es viel Armut und Obdachlosigkeit gibt. Viele Obdachlose und vor allem auch Drogenabhängige haben den Tenderloin District als Mittelpunkt, dementsprechend sollte man dieses Viertel vor allem nachts eher meiden. Besonders sicher ist es übrigens im Stadtteil North Beach, hier gab es 13 Prozent weniger schwere Straftaten als im Rest der Stadt.