15. Februar 2021, 11:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mancher Fingerzeig ist im Urlaub besonders hilfreich – denn wer die Sprache seines Reiselandes nicht spricht, kommt auch mit Gesten oft weiter. Doch in manchen Fällen kann das nach hinten losgehen. Statt eines gut gemeinten Zeichens beleidigt man dann sein Gegenüber.
Gut gemeint, aber völlig falsch angekommen: So manche in Deutschland und Europa übliche Geste kann in anderen Teilen der Welt zu großem Ärger oder Unverständnis führen. Hier einige Gesten Bedeutung – zusammengestellt vom TÜV Nord:
Die Bedeutung von Gesten – Überblick
Daumen hoch
Während in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas die Bedeutung von „Daumen hoch“ etwas Positives aussagt wie „gut gemacht“ oder „alles in Ordnung“, ist dieser Fingerzeig zum Beispiel in Russland, Griechenland, Frankreich und Australien eine obszöne, rüde Geste.
Das O-Zeichen mit Daumen und Zeigefinger im Kreis
Vor allem in den USA heißt das „Okay, prima“. Auch in Deutschland findet die Geste Verwendung zum Beispiel für „spitze“, „sehr gut“ oder „1A“. In Frankreich und Belgien würde man damit jedoch einen Menschen oder eine Sache als wertlos abstempeln. Und während die Geste in Mexiko eine Einladung zu sexueller Aktivität darstellt, gilt sie in Brasilien als obszön und beleidigend, vergleichbar mit Arschlo** oder Fi** dich!
Je nachdem, wie der andere sie versteht, kann das durchaus zu Verstimmungen führen. Als die NBA-Teams Cleveland Cavaliers und Miami Heat sich in der Saison-Vorbereitung 2014 zu einem Spiel in Rio trafen, wurde den Spielern geraten, diese Geste in Brasilien partout zu vermeiden. Normalerweise zeigen die Basketball-Stars so gerne mal an, dass sie einen Drei-Punkte-Wurf getroffen haben.
Außerdem wird das „OK-Zeichen“ mitunter auch als rassistisches Hasssymbol, vor allem bei der amerikanischen Neonazi-Bewegungn Alt-Right, gedeutet. Von der amerikanischen Organisation „Anti Defamation League“ wurde es 2019 sogar als solches eingestuft, nachdem es unter anderem von dem Christchurch-Attentäter verwendet wurde, wie unter anderem die „Washington Post“ vermeldete. Es gibt allerdings auch Gegenstimmen, die von einem außer Kontrolle geratenen Hoax ausgehen, wie etwa „Spiegel“ berichtete.
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Das V- oder Victory-Zeichen
In Mitteleuropa verstehen viele Menschen das Victory-Zeichen als Siegesgeste oder alternativ als ein Zeichen für den Frieden. In Großbritannien, Irland, Neuseeland und Australien zum Beispiel wird das V-Zeichen dagegen als Symbol für das Fluchen verwendet – allerdings nur dann, wenn dem Gegenüber nicht die Handfläche gezeigt wird, sondern der Handrücken.
Nicken
Nicken bedeutet Zustimmung oder Verständnis – aber nicht überall. Bewegt sich der Kopf nur einmal nach oben und nach unten, steht das in Teilen Südosteuropas für „Nein“. In Indien ruft man mit einem Nicken eine Person zu sich. Und mit einem Kopfschütteln in einem weiten Halbbogen von Schultern zu Schultern wird auf dem indischen Subkontinent Zustimmung, Verstehen und Respekt vermittelt.
Nicken
Nicken bedeutet Zustimmung oder Verständnis – aber nicht überall. Bewegt sich der Kopf nur einmal nach oben und nach unten, steht das in Teilen Südosteuropas für „Nein“. In Indien ruft man mit einem Nicken eine Person zu sich. Und mit einem Kopfschütteln in einem weiten Halbbogen von Schultern zu Schultern wird auf dem indischen Subkontinent Zustimmung, Verstehen und Respekt vermittelt.
Winken
Das Winken bedeutet in den USA und den meisten Ländern Europas Abschied oder Begrüßung. Macht man dies jedoch in Südostasien und der Türkei, wenn man sich direkt gegenübersteht, ist das eine Beleidigung. Das Herbeiwinken kann in Teilen Asiens und Ozeaniens ebenfalls als unverschämt empfunden werden – dort werden nur Hunde herbeigewunken. In Japan hingegen kann es vorkommen, dass einem Touristen gewinkt wird, indem die Hand mehrfach nach vorne abgeknickt wird. Das ist dann kein Versuch, den Reisenden loszuwerden oder ihn zu verabschieden.
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Den Vogel zeigen
In Deutschland eine negative Geste, ist die Bedeutung des per Fingerzeig angedeuteten Vogels im Kopf in den USA ein gut gemeinter Hinweis im Straßenverkehr. Er heißt: Die Polizei ist in der Nähe.
Mit den Fingern zählen
Auf dem Basar oder auf einem fernöstlichen Markt sind Stückangaben mit den Fingern ein scheinbar einfacher Weg, die gewünschte Zahl Obststücke zu bekommen. Nicht so hingegen in Japan: Mit gestrecktem Daumen und Zeigefinger kauft man gleich fünf statt zwei Stücke. Und in China geht es dann sogar um acht Stücke.
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Gegen den Hals klopfen
Was man in Deutschland gar nicht kennt, ist folgende, russische Geste: Man klopft sich mit der flachen Hand gegen den Hals, oder schnipst mit dem Finger dagegen: Damit symbolisiert man, dass man entweder Lust hat, etwas trinken zu gehen, oder aber gestern Nacht deutlich zu viel Alkohol getrunken hat.