28. September 2017, 18:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Auswandern macht kreativer, kontaktfreudiger und kann sogar dabei helfen, die große Liebe zu finden – zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Firma Internations, dem weltweit größten sozialen Netzwerk für Expats. TRAVELBOOK erklärt die Studie und nennt 8 gute Gründe zum Auswandern.
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt: Die Koffer packen und einfach umziehen, ob in eine andere Stadt, ein anderes Land oder gar auf einen anderen Kontinent. Das alte Leben hinter sich lassen, um in der Fremde ein neues, aufregenderes zu beginnen. Weltweit leben Millionen von Menschen an einem anderen Ort als dem, wo sie geboren wurden – und das macht sie in vielerlei Hinsicht zu anderen Menschen, wie eine Studie der Münchner Firma Internations belegt.
Das weltweit größte soziale Netzwerk und Informationsportal rund um das Thema Auswandern hat für seinen Report „Expat Insider 2017“ rund 13.000 im Ausland lebende und arbeitende Menschen aus 188 Ländern und mit 165 Nationalitäten zu ihrem Leben befragt. Insgesamt 43 verschiedene Faktoren sollten die Expats auf einer Zufriedenheits-Skala von eins bis sieben bewerten, wobei sowohl sachliche als auch emotionale Kriterien mit in die Bewertung einflossen.
Die Studie wiederum zitiert zahlreiche andere, zum Teil weltweite Erhebungen zum Thema Auswandern, und macht jedem, der über diesen Schritt nachdenkt, Mut. TRAVELBOOK nennt, basierend auf den Ergebnissen der Studie, acht gute Gründe, das Abenteuer Auswandern zu wagen.
1. Den Richtigen oder die Richtige finden
Jeder sucht nach Liebe, doch wer sie nicht in seiner Nähe findet, der sollte unter Umständen als Expat noch einmal sein Glück versuchen. Laut „Expat Insider 2017“ lernte jeder vierte Auswanderer in einer festen Beziehung seinen Partner nach seinem Umzug kennen – in 64 Prozent der Fälle war dieser Partner ein Einheimischer des neuen Heimatlandes. Fun Fact: Nur 13 Prozent dieser Menschen leben nach dem Kennenlernen in einer Fernbeziehung,
2. Das eigene Sprachtalent fördern
Nicht wenige Menschen gehen zumindest eine Zeit lang ins Ausland, weil sie eine andere Sprache lernen oder ihre bestehenden Sprachkenntnisse erweitern wollen – laut Studie ist das aktuell jeder Zehnte. Einer von drei Auswanderern hat demnach bereits vor dem geplanten Umzug Grundkenntnisse in der entsprechenden Landessprache, 43 Prozent können sich sogar sicher verständigen. Zudem sprechen Auswanderer anscheinend grundsätzlich mehr(ere) Sprachen: 84 Prozent aller weltweit 2,8 Millionen Mitglieder von Internations beherrschen mindestens zwei Sprachen, jeder Fünfte sogar vier oder mehr.
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3. Kreativer werden
Wer in Kontakt mit unterschiedlichen Kulturen kommt bzw. steht, der handelt und denkt kreativer – zu diesem Schluss kommt eine Studie der Singapore Management University. Die Berührung mit anderen Kulturkreisen erweitere den Horizont und wirke sich so positiv auf das eigene Schaffen aus. Ein Beispiel dafür, dass diese These stimmen könnte, sind die zahllosen Digitalen Nomaden, die nur mit ihrem Telefon und Computer bewaffnet gerade Kreativzentren überall auf der Welt erobern oder sogar neu gründen. Einer von zehn Expats sei demnach auch im künstlerischen Bereich tätig.
4. Glücklicher werden
Nur einer von zehn Auswanderen ist laut Internations mit seinem (neuen) Leben unzufrieden – hingegen beschrieben sich 78 Prozent der Befragten als glücklich, jeder Fünfte gab sogar an, vollkommen zufrieden zu sein. Zudem verglich das Unternehmen seine Werte mit denen der Umfrageteilnehmer des „World Happiness Report 2017“ zu der gleichen Frage und kam zu dem Ergebnis: Auswanderer sind im Allgemeinen glücklicher als die Durchschnittsbevölkerung. Der nicht wirklich repräsentative Vergleich wurde anhand der durchschnittlichen persönlichen Zufriedenheit unter den jeweils Befragten ermittelt: In der Studie des Unternehmens wurde auf einer Skala von 1-7 ein Durchschnittswert von 5,334 ermittelt, beim „World Happiness Report 2017“ waren es „nur“ 5,310 auf einer Skala von 1-10.
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5. Kultur verstehen heißt Probleme leichter lösen
Ziemlich leicht nachzuvollziehen: Wer sich mit einer anderen Kultur als Auswanderer eingehend befasst, dem fällt es auch leichter, auftauchende Probleme zu lösen bzw. so vorausschauend zu handeln, dass diese idealerweise gar nicht erst auftauchen. Denn je mehr man weiß, desto mehr versteht man auch. Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie der INSEAD Business School.
6. Toleranter werden
Verstehen heißt bestenfalls auch akzeptieren, und das bezieht sich natürlich vor allem auf kulturelle Unterschiede, die jedem Auswanderer mit Sicherheit in seiner neuen Wahlheimat begegnen werden. Sich mit diesen auseinander zu setzen fördert wenig überraschend die Toleranz, wodurch man sich wiederum besser an Situationen anzupassen lerne. Auch begegne man anderen Menschen und deren Meinungen offener und neige weniger dazu, andere für ihr Denken und/oder Handeln (vorschnell) zu verurteilen.
7. Neue Kontakte knüpfen
Wer sein altes Leben und seinen Bekanntenkreis (für eine Zeit lang) hinter sich lässt, der wird dadurch extrovertierter, also kontaktfreudiger. Die Auseinandersetzung mit einer neuen Kultur und neuen Menschen fördert die Neugier, man ist freundlicher und offener im Umgang mit anderen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie zweier deutscher Wissenschaftler, die im „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht wurde.
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8. Seinen Bestimmungsort finden
Wer in die Ferne schweift, der tut das mitunter mit dem Ziel, dort auch zu bleiben– 38 Prozent aller von Internations Befragten gaben an, nicht mehr in ihr Heimatland zurückkehren zu wollen. Wer weiß, vielleicht kann sich ja auch hierzulande der ein oder andere spätestens seit den Ergebnissen bei der letzten Bundestagswahl vorstellen, demnächst auch seine Koffer zu packen und „Auf Nimmerwiedersehen“ zu sagen…