21. März 2022, 12:37 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Vulkane sind eines der faszinierendsten Naturphänomene auf unserer Welt – aber auch eines der gefährlichsten. Ihr Ausbruch ist im besten Fall harmlos oder vielleicht sogar ein Spektakel für Touristen, kostet aber auch immer wieder Menschenleben. Welche Vulkane weltweit für ihre immer wiederkehrenden Ausbrüche berüchtigt sind: ein Überblick.
Rund um den Globus gibt es laut dem Naturgeschichtlichen Museum in Washington, USA, 1449 Feuerberge, die während der letzten 10.000 Jahre mindestens einmal ausgebrochen sind. TRAVELBOOK stellt 13 der aktivsten Vulkane der Welt vor.
Übersicht
Ätna, Italien
Einer der gefährlichsten Vulkane der Welt liegt quasi direkt vor unserer Haustür: der Ätna. Laut „ntv“ sind bereits Ausbrüche aus dem Jahr 693 vor Christus dokumentiert. Seitdem erschüttern immer wieder neue Eruptionen die Insel Sizilien, werden Häuser zerstört, der Himmel von Aschewolken verdunkelt. In diesem Jahrhundert ist er bereits mehrfach ausgebrochen, zuletzt im Februar 2022.
Hunga Ha’apai, Tonga
Der Unterwasservulkan vor dem Inselstaat Tonga im Pazifik brach 2009 spektakulär aus und wirbelte mächtige Dampfsäulen und Rauchwolken auf. Da der Hunga Ha’apai unter der Meeresoberfläche liegt, kann sein Gefahrenpotential nicht so genau eingeschätzt werden wie bei einem überirdischen Schlot. Die letzten Aktivitäten passierten im Januar 2022.
Die Eruption des Hunga Ha’apai am 15. Januar 2022 war so stark, dass man sogar im tausende Kilometer entfernten Alaska noch die Explosion hören konnte, berichtet das „RND„. Mit drei lauten Knallen hatte sich der Ausbruch angekündigt und dafür gesorgt, dass sich ein Großteil der Inselbewohner noch auf einen entfernten Berg retten konnte. Sie flohen allerdings nicht vor Lava, sondern vor dem Tsunami, der sich durch die Eruption bildete und insgesamt drei nahegelegene Inseln traf.
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Mount St. Helens, USA
Dieser 2550 Meter hohe Berg war ursprünglich einmal um ganze 400 Meter höher, bis eine gewaltige Detonation im Jahr 1980 die komplette Nordflanke des Berges zerriss. Die Kraft des Ausbruchs entsprach damals 24 Megatonnen und damit dem 16-fachen der Kraft der Hiroshima-Atombombe. Laut BILD verteilte sich die Asche damals über elf US-Bundesstaaten und kostete 57 Menschen das Leben – seitdem ist er zum Glück ruhig geblieben.
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Llaima, Chile
Der Llaima zeigte seine Urgewalt 2008, als er 54 Touristen mit seinen Lavaströmen einschloss, die anschließend nur unter vollem Einsatz der Rettungskräfte in Sicherheit gebracht werden konnten. Das alles geschah vor den Augen der Fernsehzuschauer im Land, denn der Ausbruch wurde als „Event“ live übertragen. Die Lava aus dem Schlund des Llaima wurde über einen Kilometer in die Luft geschleudert, die Rauchsäule nach der Eruption erreichte eine Höhe von zehn Kilometern.
Anak Krakatau, Indonesien
Der Anak Krakatau entstand quasi aus den Überresten des Supervulkans Krakatau, der 1883 ausbrach und die gesamte gleichnamige Insel zur Explosion brachte. Durch die Sprengkraft bildeten sich Tsunamis, die insgesamt 36.000 Menschen das Leben kosteten. Laut „Spektrum“ gilt dieser Ausbruch als der zweitstärkste der vergangenen 10.000 Jahre.
Der Anak Krakatau liegt nur etwa 80 Kilometer von Indonesiens Hauptstadt Jakarta entfernt und steht deshalb unter ständiger Beobachtung. Seit 1930 hat er sich bereits 450 Meter über den Meeresspiegel erhoben und wird als sehr aktiv eingeschätzt.
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Arenal, Costa Rica
Bei seinem bisher schlimmsten Ausbruch im Jahre 1968 tötete der Vulkan Arenal fast 90 Menschen und ist seither permanent aktiv. Ohne Vorwarnung schleudert er an manchen Tagen Gestein mehrere Kilometer hoch in die Luft. Die letzte Eruption 2010 war derart massiv, dass der gesamte umliegende Nationalpark evakuiert werden musste. Der Arenal gilt als einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas und weltweit.
Popocatepetl, Mexiko
Aus dem Aztekischen übersetzt bedeutet laut „Spektrum“ der Name Popocatepetl „Rauchender Berg“, und genau das tut der „Popo“ seit Mitte der 1990er-Jahre wieder regelmäßig. Früher konnte man den über 5000 Meter hohen Berg sogar besteigen, heute ist das wegen seiner starken Aktivität nicht mehr möglich. Als er 2013 ausbrach, mussten zahlreiche Flüge in und nach Mexiko gestrichen und auch der Flughafen in der nahegelegenen Stadt Puebla wurde geschlossen.
Nyiragongo, Afrika
Der Nyiragongo liegt in der Grenzregion zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda. Er ist der 2002 so heftig ausgebrochen, dass 500.000 Menschen evakuiert werden mussten. Die Großstadt Goma wurde dabei von der extrem schnell fließenden Lava des Vulkans überrascht, etliche Gebäude zerstört und dadurch zahllose Menschen obdachlos.
Ähnliches ereignete sich im Mai 2021, als der Vulkan das letzte Mal ausbrach und dafür sorgte, dass Goma innerhalb kürzester Zeit evakuiert werden musste. Laut „Süddeutsche“ brodelt in seinem Krater der größte Lavasee der Welt: Er ist 270 Meter lang und 250 Meter breit.
Kilauea, Hawaii, USA
Er ist zwar wirklich gefährlich, aber auch der Kilauea auf Big Island gilt als der aktivste Vulkan auf der ganzen Welt. Übersetzt bedeutet der Name Kilauea „spucken“, was sich natürlich auf die Lava bezieht, die hier seit 1983 ununterbrochen sprudelt. Das Besondere: Sie fließt ins Meer und erstarrt dort, weswegen der Kilauea bei Touristen eine sehr beliebte Attraktion ist.
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Stromboli, Italien
Noch ein europäischer Vulkan hat es in die Liste der aktivsten Vulkane der Welt geschafft. Der Stromboli liegt auf der gleichnamigen Insel, die eigentlich nichts anderes ist als der Vulkankegel. Der Berg, der zu den Äolischen Inseln gehört, erhebt sich laut „ntv“ 924 Meter über den Meeresspiegel und speit quasi permanent Feuer – manchmal gar im Minutentakt. Die Lava fließt jedoch immer über denselben, „Feuerbahn“ genannten Abhang bergab, weswegen die Eruptionen meist keine Gefahr für die 500 Inselbewohner oder Touristen darstellen. Die Ausbrüche des Stromboli sind deshalb auch bei Besuchern aus aller Welt sehr beliebt.
Sakurajima, Japan
Japan ist das Land mit der weltweit vierthöchsten Dichte an Vulkanen – und der Sakurajima (poetisch übersetzt mit Kirschblüteninsel) gilt als besonders wild. Er ist dauerhaft aktiv, bricht mehrmals täglich aus und liegt nur acht Kilometer von der Stadt Kagoshima entfernt, die 500.000 Einwohner hat. Die dort lebenden Menschen sind deshalb auch mit Staubmasken und Schutzbrillen ausgerüstet, in der Schule wird für den Vulkan-Ernstfall trainiert. Der liegt allerdings bereits etwas zurück, der letzte große Ausbruch ereignete sich 1914.
Eyjafjallajökull, Island
Island selbst ist die größte Vulkaninsel der Welt, und ihr berüchtigtster Feuerschlot sorgte im Jahr 2010 für Schlagzeilen, als sein Ausbruch zahlreiche Flughäfen von Russland bis Spanien lahmlegte. Die Eruption war so gewaltig, dass die ausgestoßenen Aschewolken den Himmel verdunkelten, was den Flugverkehr zu unsicher gemacht hätte. Für die Insel war der Ausbruch aber der Startschuss für einen beispiellosen Touristenansturm: Island zählt mittlerweile jährlich etwa zehnmal so viele Besucher, wie das Land überhaupt Einwohner hat.
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Piton de La Fournaise, La Réunion
Streng genommen ist der Piton, zu Deutsch: „Glutofen“, Franzose, denn zu unserem Nachbarland gehört auch die Insel La Réunion. Der Vulkan entstand vor etwa 500.000 Jahren und ist heute einer der aktivsten der Welt. Laut der Seite „Reunion“ datiert der letzte heftige Ausbruch aus dem Jahr 2007. Dabei wurde so viel Magma in die Luft geschossen (etwa 130.000.000 Kubikmeter), dass die beiden Gipfelkrater zusammenbrachen und miteinander verschmolzen. Der darauffolgende saure Regen schadete allen Bäumen im Umkreis.
Die Eruption von 2007 zählt laut „Vulkan.net“ zu den stärksten seit 100 Jahren. Insgesamt soll der Piton seit 1950 aber fast 50 Mal Feuer gespuckt haben.