12. August 2021, 15:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Mammoth Cave im US-Bundestaat Kentucky gilt als längste Höhle der Welt. Nun haben Forscher weitere unterdirdische Gänge in dem Hunderte Kilometer langen System entdeckt. Wie die Höhle entstand und was alles darin abgebaut wurde – machen Sie mit TRAVELBOOK eine Reise durch die längste Höhle der Welt.
Mammoth Cave wurde 1941 zum Nationalpark erklärt und zählt zum Unesco-Welterbe. Insgesamt 405 Meilen Höhlengänge waren bisher entdeckt worden, das sind 652 Kilometer – ungefähr die Entfernung zwischen Hamburg und Stuttgart. Nun ist ein Forscherteam auf mehr als 13 Kilometer weitere, bislang unbekannte Gänge in dem gigantischen System gestoßen. „Wenn es um Entdeckungen in der Mammoth Cave geht, ist wirklich kein Ende in Sicht“, schreibt der zuständige National Park Service (NPS) auf Twitter. Tatsächlich gehen Geologen davon aus, dass das Höhlensystem noch erheblich länger ist.
Wie ist die Mammoth Cave entstanden?
Entstanden ist Mammoth Cave dadurch, dass sich Grundwasser seinen Weg durch den weichen Kalkstein im Untergrund bahnte. Und weil der Green River über Millionen Jahre hinweg sein Tal immer tiefer in die Berge eingeschnitten hat, zog es auch die unterirdischen Wasserläufe immer weiter nach unten. Große Hallen und schmale Durchlässe, vom Wasser frei gespült, blieben auf mehreren Höhenniveaus zurück.
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Highlight der Höhlentour: Frozen Niagara
Vom Besucherzentrum aus werden diverse Touren angeboten, manche sind nur 30 Minuten lang, andere dauern sechseinhalb Stunden. Eine der beliebtesten ist die zweistündige Wanderung „Domes & Dripstones“. Für Menschen mit Höhenangst und Klaustrophobie ist die Tour allerdings nichts, weil man sich tief unter der Erde bewegt.
Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie die Höhlen seit sieben Millionen Jahren durch Wasser geformt wurden. Den Abschluss bildet ein Besuch der Felsformation Frozen Niagara. Das wie ein riesiger versteinerter Wasserfall wirkende Gestein ist eines der meistfotografierten Motive im Park.
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Wer nur Zeit für eine einzige Höhlenführung hat, sollte sich für die „Historic Tour“ entscheiden – einen zweistündigen, 3,2 Kilometer langen Rundgang, der nahe am Besucherzentrum startet. Durch einen natürlichen Eingang, den die ersten weißen Siedler hier schon in den 1790er-Jahren entdeckten, geht es in die Höhle hinein. Anders als bei anderen Touren haben die Teilnehmer zunächst viel Platz: Feste Wege ziehen sich durch hohe, breite Hallen, die an Kathedralen erinnern, bis zum Giant’s Coffin – einem gewaltigen Stein, an dem sich der Pfad sehr verengt. Kurz darauf führt er über den 32 Meter tiefen Schacht Bottomless Pit und endet im fast 100 Meter hohen, gewaltigen Mammoth Dome. Auch hier gilt: nichts für Menschen mit Höhen- und Platzangst.
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Woher Mammoth Cave den Namen hat, ist unbekannt
Unterwegs erfährt man von der Nutzung der Höhle durch die amerikanischen Ureinwohner, die dort vor 5000 Jahren Gips abgebaut haben. Und von den weißen Siedlern, die Salpeter aus der Mammoth Cave holten, das sie als Schießpulver-Bestandteil für den Amerikanisch-Englischen Krieg 1812 brauchten. Bereits von 1816 an hat es Touren durch die Höhle gegeben: der Startschuss für den Tourismus. Eine Zeit lang versuchte man um 1842, Tuberkulose-Kranke in der Höhle zu heilen. Allerdings ohne Erfolg. Und im Jahr 1908 wurde Mammoth Cave unter tatkräftiger Mitwirkung des Deutschen Max Kämper erstmals kartografiert. Nur woher der Name stammt, bleibt ein Rätsel – denn Mammutknochen hat man hier keine gefunden.