9. April 2019, 12:41 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Drei, zwei, eins: verkauft! Haben Sie schon einmal an einer Auktion teilgenommen? Vielleicht. Aber haben Sie dabei auch etwas ersteigert, dessen Inhalt Sie gar nicht kannten? TRAVELBOOK hat es getan – und zwar bei einer Kofferauktion am Flughafen. Wir erklären, wie es zu einer Kofferversteigerung kommt und ob man überhaupt die Chance hat, ein richtiges Schnäppchen zu machen.
Man glaubt es kaum, was alles am Flughafen vergessen wird: Rollstühle, Laptops und natürlich Koffer inklusive Lieblingsoberteil und Mitbringseln. Werden diese nicht abgeholt, kommt es zur Kofferversteigerung.
Grundsätzlich findet erst dann eine Versteigerung statt, wenn die Airline den Besitzer nicht erreichen kann. So erklärt Lufthansa-Sprecherin Sandra Kraft auf Nachfrage von TRAVELBOOK: „Wenn es trotz umfangreicher Recherche durch unsere zentrale Gepäckermittlung nicht gelingt, den Besitzer zu erreichen, stellt Lufthansa nicht abgeholtes Gepäck gemäß den Vorgaben des BGB für eine öffentliche Kofferversteigerung zur Verfügung“, sagt Kraft.
Die Auktionen werden aber nicht von der Fluggesellschaft selbst, sondern von einem Auktionshaus wie Kofferauktion 24 oder Auktionshaus Wendt organisiert. Innerhalb von zwei Monaten kommen ca. 600-700 Gepäckstücke im Auktionshaus Wendt an, die dann an ca. 200 Bietende versteigert werden.
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Was passiert auf einer Kofferversteigerung?
Wie der Name schon verrät, werden die vergessenen Koffer sowie weitere vergessene Habseligkeiten an den Meistbietenden verkauft. Das klingt zugegebenermaßen spannend: Man ersteigert einen geschlossenen Koffer inklusive Inhalt und weiß nicht, was einen erwartet. Der Inhalt des Koffers verrät zudem etwas über einen Fremden, den man nie getroffen hat und vermutlich auch nie treffen wird.
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Nur auf einen kleinen Schatz kann man eher nicht hoffen: Vor der Auktion wird das Gepäck auf Wertsachen, Bargeld und persönliche Gegenstände gecheckt. Außerdem entnommen werden Drogen, Lebensmittel und verderbliche Waren. Das ist auch gut so, denn die Koffer werden meist länger als ein halbes Jahr, mindestens jedoch drei Monate lang aufgehoben.
Der Erlös der Koffer geht übrigens zum Teil an das Auktionshaus und zum Teil an den Flughafen. Viele Flughäfen, wie etwa der Flughafen Köln/Bonn, spenden das Geld an eine gemeinnützige Organisation. Übrigens: Wenn wenn der Besitzer sich innerhalb von zwei Jahren noch meldet, bekommt er das Bargeld und den ersteigerten Wert des Koffers erstattet, erklärt das Auktionshaus Wendt auf TRAVELBOOK-Nachfrage.
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