17. Februar 2018, 16:07 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Sie möchten Ihren Badeurlaub verbinden mit dem Besuch einzigartiger, jahrtausendealter Kultstätten und absolut einmaliger Natur? Sri Lanka bietet unzählige Attraktionen. TRAVELBOOK verrät, welche Sehenswürdigkeiten Reisende unbedingt besuchen sollten.
„Schöne Insel“ – das bedeutet Sri Lanka übersetzt, und wer schon einmal dort war, wird wohl zustimmen, dass der Name sehr zutreffend ist. Sri Lanka ist mehr als das: Es ist ein wahres Inselparadies, überwuchert von dichtem Dschungel, gesäumt von traumhaften Stränden und reich an einer jahrtausendealten Kultur, die uns einige der beeindruckendsten Statuen und Tempelanlagen auf der ganzen Welt hinterlassen hat.
Doch Sri Lanka ist auch Heimat lebensfroher, gastfreundlicher Menschen und hat eine artenreiche Natur zu bieten. Das Land kann man mit etwas Geduld problemlos und günstig bereisen, und bietet eine abwechslungsreiche und vielfältige Küche. TRAVELBOOK-Autor Robin Hartmann hat Sri Lanka besucht und verrät, welche Attraktionen das Land zu bieten hat.
Sri Dalada Maligawa – eines der wichtigsten Heiligtümer des Buddhismus
In der altehrwürdigen Stadt Kandy befindet sich der Tempel Sri Dalada Maligawa, besser bekannt als Zahntempel. Buddhisten glauben, dass hier der linke Eckzahn des Buddha Siddhartha Gautama, des Begründers des Buddhismus, verwahrt wird. Aus diesem Grund pilgern sowohl Gläubige als auch Touristen zu der an sich schon beeindruckenden Anlage, wo sich die Reliquie befinden soll – was den Zahntempel laut den einheimischen Guide zum wichtigsten buddhistischen Heiligtum überhaupt macht. Der Zahn, so er denn tatsächlich existiert, wird der Öffentlichkeit zwar nie gezeigt, aber ein Rundgang durch die Tempelanlage ist schon imposant genug, und versetzt Besucher in eine geradezu mystische Stimmung.
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Das Elefanten-Waisenhaus von Pinnawella
Ein ganz weltliches Spektakel spielt sich tagtäglich im Elefanten-Waisenhaus von Pinnawella ab, wenn die Dickhäuter zum nahegelegenen Fluss geführt werden, um dort fröhlich zu baden – was natürlich immer wieder begeistert von den vielen Besuchern fotografiert wird. Wer den Elefanten-Wärtern etwas zusteckt, kann auch ein Erinnerungsbild von sich und seinem Lieblings-Elefanten mit nach Hause nehmen. Aber Vorsicht, die Dickhäuter laufen auf der Anlage völlig frei herum und können ohne jegliche Vorwarnung ungemütlich werden. So passte es einem Baby bei unserem Besuch gar nicht, für ein Bild von seiner Pflegemutter abgedrängt zu werden – was es mich wissen ließ, indem es mich mehrfach gegen das Schienbein trat.
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Der mächtige Löwenfelsen
Eine Festung auf einem 200 Meter hohen Felsen, der wie ein zur Erde gefallener Meteorit mitten aus der Landschaft ragt: Das ist Sigiriya, der Löwenfelsen. Der Palast auf seinem Gipfel ist eines der beeindruckendsten Zeugnisse antiker Baukunst auf der ganzen Welt. Der Aufstieg zu den Überresten der Burg ist abenteuerlich und nichts für schwache Nerven: Über Treppen, Stufen und wacklige Leitern klimmt man immer höher und bestaunt dabei unter anderem die barbusigen „Wolkenmädchen“, wunderschöne Fresken, deren Ursprung bis heute im Nebel der Geschichte liegt. Sie sollen rund 1600 Jahre alt sein.
Der Eingang zum Palast wird geschützt von zwei gewaltigen Löwenpfoten, die wohl Teil einer früher viel größeren Statue waren. Vom „Gipfel“ aus gesehen hat man dann einen unglaublichen 360-Grad-Panoramablick auf den umliegenden Dschungel und die gesamte Insel – Sigiriya ist ein Unesco-Weltkulturerbe und ein echtes „Muss“ in Sri Lanka!
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Die Bahnstrecke von Nanu Oya nach Ella
Durch dichten Dschungel vorbei an Teeplantagen, tiefgrünen Bergen und Wasserfällen, und das Ganze so gemächlich, dass man mit etwas Ausdauer streckenweise auch nebenher laufen könnte: Das ist die Bahnfahrt von Nanu Oya nach Ella, eine nur gut 60 Kilometer lange Strecke, die man in etwa drei Stunden unternehmen kann. Liebhabern gilt sie als eine der schönsten Bahnstrecken Asiens, wenn nicht gar der ganzen Welt. In entspanntem Ruckel-Tempo fährt der alte Zug durch die wunderbare Landschaft, das Hochland von Sri Lanka. Skurril, dass bei diesen Panoramen in der Ersten Klasse tatsächlich noch auf einem Flachbildschirm Filme gezeigt werden.
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Die Höhlentempel von Dambulla
Ein wahrhaft Ehrfurcht gebietendes Erlebnis ist der Besuch der Höhlentempel von Dambulla – in ihnen finden sich verschiedenste Statuen und Wandmalereien, geschaffen von buddhistischen Mönchen, die an Pracht kaum zu überbieten sind. Riesige Buddhas liegen dort in ewigem Schlaf oder wachen sitzend über „ihre“ Höhlen, und auch an den Decken finden sich die Heiligen-Motive wieder. Bei unserem Besuch sagte uns unser Guide, noch heute würden diese Kunstwerke von Mönchen instand gehalten und sogar ergänzt. Der Magie dieses Ortes kann man sich nicht entziehen, man fühlt sich wahrhaft erhoben und dankbar, ein solch spirituelles Heiligtum betreten zu dürfen.
Die alte Königsstadt Polonnaruwa
Polonnaruwa war bis ins 13. Jahrhundert der Sitz der Könige auf Sri Lanka und wurde von rivalisierenden indischen Potentaten zerstört – nicht so sehr jedoch, als dass man nicht auch heute noch die beeindruckenden Reste von Tempelanlagen und riesigen Statuen bewundern könnte. Durch die weitläufige Anlage kann man stundenlang streifen und sieht auch eine der mächtigen Dagobas, die so charakteristisch für Sri Lanka sind – diese auch Stupa genannten Kuppelbauten sind rituelle buddhistische Kultstätten, und teilweise absolut gigantisch.
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Der Adam’s Peak
Dieser Berg ist sowohl Buddhisten, Hinduisten als auch Christen heilig, denn auf dem in 2450 Meter Höhe gelegenen Gipfel befindet sich ein mysteriöser, knapp zwei Meter langer „Fußabdruck“: Die Buddhisten glauben, es war Buddha, der auf dem Adam’s Peak seine Spur hinterließ, während Hindus ganz klar ein Zeichen Shivas sehen wollen, Christen dagegen nicht weniger als den Fußabdruck des laut Bibel ersten Menschen – Adam eben. Für gläubige Buddhisten ist die Ersteigung des Gipfels zumindest einmal in ihrem Leben sogar Pflicht, ähnlich wie für praktizierende Moslems die Wallfahrt nach Mekka. Den Sonnenaufgang genießen dann aber alle Nationen und Konfessionen vereint im Staunen über die Erhabenheit der Natur. Zweimal im Jahr wandern zudem riesige Schwärme von Faltern über den Adam’s Peak hinweg, weswegen er auch Samanalakanda heißt – Schmetterlingsberg.
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Der Botanische Garten in Peradeniya
Sri Lanka zeichnet sich aus durch seine sehr hohe Biodiversität, hier kommen unzählige Tiere und bunte Pflanzen vor. In den Nationalparks des Landes hat man die Möglichkeit, vor allem die Fauna zu bewundern: Ganze Herden von Elefanten und mit etwas Glück sogar Leoparden lassen sich ganz bequem von der Ladefläche eines Safari-Jeeps aus beobachten. Auch das eingangs bereits erwähnte Elefanten-Waisenhaus bietet eine tolle Möglichkeit, mit Tieren in Kontakt zu kommen. Einen wunderbaren Einblick in die Pflanzenwelt gewährt der Botanische Garten in Peradeniya mit seinen Bambushainen, Orchideen und sogar dem einstmals größten Baum der Welt, der heute leider zum Teil abgestorben ist. Ein echter Geheimtipp ist der Secret Garden von Unawatuna, den sich ein Lebemann hier einst als Lustgarten anlegte – allein schon die Fahrt mit einem Tuk-Tuk dorthin ist ein kleines Abenteuer, der Garten bietet eine geradezu überbordende Pracht an Pflanzen und Bäumen.
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Tipp: Fahren Sie mit dem Bus von Ort zu Ort!
Ein Mietwagen ist auf Sri Lanka nicht unbedingt zu empfehlen. Das liegt zum einen an der teils aberwitzigen Fahrweise der Einheimischen. Und zweitens daran, dass man sonst etwas verpasst, und zwar eine Fahrt mit einem der knallbunten, oft hoffnungslos überfüllten Busse, die bei ohrenbetäubender basslastiger Musik über die Straßen zuckeln – die Maximalgeschwindigkeit auf Sri Lanka beträgt 70 km/h. Als Tourist ist man dabei die Attraktion schlechthin, und kann sich auf zahlreiche „Gespräche“ freuen, die hauptsächlich mit Händen und Füßen geführt werden, da hier so gut wie niemand Englisch spricht. Die Busse sind spottbillig und fahren Gäste mit viel Zeit und guten Nerven von Ort zu Ort. Eine wunderbare Möglichkeit, auf langsame Weise das Land und seine Leute zu entdecken.
Wie ist das Wetter auf Sri Lanka?
Sri Lanka hat ganzjährig beinahe konstante Temperaturen zwischen 29 und 35 Grad im Flachland und rund etwa 22 Grad in den Bergen. Während es im Norden eher heiß und trocken ist, ist es an der Küste, im Süden und im Flachland eher warm und feucht.
Überblick Sri Lanka – die schönsten Reiseziele und besten Tipps
Adam's Peak Der geheimnisvolle Schmetterlingsberg von Sri Lanka
Inselstaat in Asien 9 gute Gründe, einmal nach Sri Lanka zu reisen
Beste Reisezeit für Sri Lanka
- Nordostküste: April bis September
- Südwestküste: Oktober bis April