14. Juli 2023, 17:54 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
UFO-Sichtungen, Begegnungen mit Geistern, ein Portal zu einer anderen Dimension – um den Hoia-Baciu-Wald in Transsilvanien ranken sich viele Legenden und Mythen. Eine davon handelt von einem Schäfer, der samt seinen 200 Tieren spurlos verschwand. TRAVELBOOK über den Ort, den manche für eine Art europäisches Bermuda-Dreieck halten.
Wilde, unberührte Natur, verwitterte mittelalterliche Burgen und Graf Dracula, der wohl bekannteste Vampir der Welt: Wohl kaum eine andere Region in Europa ist so legendenumrankt und mysteriös wie das rumänische Transsilvanien. Ausgerechnet dort gibt es einen Wald, den manche für den gruseligsten der Welt halten. Es handelt sich um den Hoia Baciu nahe der Stadt Cluj-Napoca.
Auf einigen Seiten im Internet findet man Berichte darüber, dass es in dem Wald spuken soll. Menschen sollen hier verschwunden sein, und es ist gar von einem Portal die Rede, das in eine andere Dimension führt. Angeblich sollen hier auch UFOs gesichtet worden sein – nur eine der vielen seltsamen Geschichten rund um den Wald. Einigkeit herrscht zumindest bei einem Punkt: Was hier angeblich passiert sein soll, ist schwer mit irdischen Phänomenen zu erklären.
Einer der „gruseligsten Wälder der Welt“
Die Legenden um Europas Bermuda-Dreieck sind in der Tat so zahlreich, dass sogar die renommierte britische BBC den Hoia Baciu als einen der „gruseligsten Wälder der Welt“ beschrieb. Alles begann laut Legende mit dem spurlosen Verschwinden eines Schäfers. Er und seine Herde von 200 Tieren sollen den Wald betreten haben und wurden danach nie mehr lebend gesehen. Nach ihm wurde auch der Wald benannt.
Obwohl keiner so recht sagen kann, wann genau das europäische Bermuda-Dreieck den Mann und seine Schafe verschluckt haben soll, haben sich dort spätestens seit den 60er-Jahren vermeintlich unerklärliche Dinge zugetragen. So kam es in dieser Zeit vermehrt zu angeblichen UFO-Sichtungen. Teilweise sollen die sogar auch auf Fotografien festgehalten worden sein.
Auch interessant: Das unheimliche Licht von Brieselang – spukt es in diesem Brandenburger Wald?
Unerklärliche Kratzwunden und Verbrennungen
Menschen, die den Wald betreten und wieder verlassen haben, berichten einhellig von einem Gefühl der Beklemmung, das sie darin befallen habe. Es sei, als habe sie jemand beobachtet oder verfolgt. Viele erzählen auch von Panikattacken, Übelkeit und Schwindelgefühlen. Bäume zeigten Spuren von Bränden, obwohl es dort kein Feuer gab. Auch klagen viele Besucher des Waldes über unerklärliche Kratzwunden oder gar Verbrennungen, die sie in Hoia Baciu erlitten haben wollen.
In der Mitte des Waldes gebe es zudem eine kreisrunde Lichtung, auf der keinerlei Vegetation gedeihe – nicht wenige glauben, es handele sich hier um einen UFO-Landeplatz. Es wird sogar gemunkelt, dass der rumänische Diktator Nicolae Ceaușescu (†1989) hier während seiner Terrorherrschaft ein Sperrgebiet errichten ließ, weil er ernsthaft den Angriff von Besuchern aus einer anderen Galaxie gefürchtet habe.
Auch interessant: Beelitz-Heilstätten – Das wurde aus Deutschlands gruseligster Klinik
Glühende Augen und Flüster-Stimmen
Eine gängige Grusel-Mär ist auch die eines fünfjährigen Mädchens, das den Wald betreten haben und daraufhin fünf Jahre dort gefangen gewesen sein soll. Als man sie schließlich fand, trug sie dieselben Kleider wie bei ihrem Verschwinden. Angeblich konnte sie sich an nichts mehr erinnern, was in der Zwischenzeit geschehen war.
Daneben hört man immer wieder die klassischen Geistergeschichten: von glühenden Augen, die plötzlich aus dem Dunkel auftauchen, flüsternden Stimmen, unerklärlichem Gelächter. Und auf Fotografien tauchten immer wieder verschwommene Gesichter auf, die vorher nicht dagewesen seien.
Auch interessant: Eastern State Penitentiary – Der gruseligste Knast der Welt
Stimmen Sie ab! Welcher dieser Orte ist der gruseligste Deutschlands?
Geheimnisvolle Stätten, Bauten und Seen Die 11 mysteriösesten Orte der Welt
Geheimnisvoll und (un)erklärt Das ist wirklich dran an der Legende um das Bermudadreieck
»Wir hatten das Gefühl, dass wir beobachtet wurden
Viele Seiten im Netz haben schon versucht, die angeblichen paranormalen Phänomene zu erklären. Im Zuge dessen liest man oft von Bauern, die einst hier ermordet worden seien und nun als Geister durch Hoia Baciu spukten. User im Netz mutmaßen aber, dass all die Geschichten um den Geister-Wald letztlich nur erfunden wurden, um Touristen anzulocken – wobei man sich schon fragt, wer angesichts solcher Schauermärchen überhaupt Lust auf einen Besuch verspürt.
Auf Tripadvisor findet man jedenfalls einige, die nach ihrem Besuch sogar eine Bewertung verfassten. So schreibt ein User namens „mahimahi1414“: „Wir hatten auf jeden Fall das Gefühl, dass wir beobachteten wurden.“ Auch Nutzerin „Oana M“ meint: „Die Energie hier ist seltsam: Man spürt keine Angst, aber eine Beklemmung, die einen noch tagelang verfolgt.“ Allerdings gibt es auch Gegenstimmen. So schreibt etwa der User „LeBulbiker“: „Keine Aliens, keine Geister. Trotzdem schön.“ In diesem Sinne: Ein Besuch von Hoia Baciu scheint sich also zu lohnen. Kommen Sie nur gesund wieder raus!