19. Juli 2017, 17:30 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Es war mein erstes Mal. Noch nie vorher war ich in Kroatien, dann plötzlich schickte mich mein Chef dorthin. „Simuliere mal einen Urlaub und reise so, wie du privat das auch machen würdest, und dann schreib darüber“, hat er zu mir gesagt. Aha. „Aber ich war noch nie da…“ „Umso besser!“ Na, dann habe ich mich mal auf einen Roadtrip durch Kroatien gemacht, Land und Leute kennengelernt – und leider auch die Küche…
Die Rahmenbedingungen waren klar: Von Dienstag bis Sonntag hatte ich Zeit. Lieber wäre ich von Anfang Juni bis Ende Juli gereist, aber darauf ließ sich mein Chef irgendwie nicht ein. Komisch. Somit blieben mir also fünf Nächte, um Kroatien zu erleben.
Von Berlin bis nach Split – der Flug dauert gerade mal nur knapp anderthalb Stunden, welch positive Überraschung. Zack, raus aus der Großstadt, rein ins mediterrane Flair. Super! Flix noch den Mietwagen abholen, dann rein in die Stadt. Sofort merke ich: Die fahren hier ja entspannt Auto – davon kann sich Berlin mal eine Scheibe abschneiden. Da ist es auch gar nicht so schlimm, dass ich mal eben kurz ein kleines Verkehrs-Chaos in Split auslöse. Kann passieren, finde ich.
Wetter, Hostel, Altstadt, Flair – Split macht Bock. Das Abendessen in einem kleineren Imbiss allerdings geht in die Hose – also, im übertragenen Sinne. Das „Fish and Chips“ war leider nichts, dabei hat Split einen großen Hafen und auch einen Fischmarkt. Das Essen kann in den kommenden Tagen also nur besser werden.
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Highway No. 8 – ein echtes Highlight
Am nächsten Morgen beginnt dann auch mein richtiger Roadtrip. Vor allem der Highway Nr. 8 hat es mir angetan, den werde ich die nächsten Tage erst mal entlangdüsen. Denn das Gute an ihm ist, dass er die meiste Zeit sehr nah am Meer entlangführt. Ich mache Stopps in Primosten, Zadar und Karlobag – und stelle fest: Autofahren ist hier an der Adria-Küste unglaublich entspannt. Dazu kommt, dass es unzählige kleine Buchten gibt, an ein paar wenigen mache ich immer mal wieder eine Pause und halte meine Füße ins Wasser. Ins klare Wasser, wohlgemerkt.
Denn die Sauberkeit und Klarheit hier an der gesamten Küste überrascht mich echt! Tolles Wasser, aber eines sollte allen Urlaubern klar sein: Sandstrände sind die absolute Seltenheit in Kroatien. Hier, an meinem Highway No. 8, finde ich keinen einzigen, hier gibt’s nur Steinstrände. Daher sollte jeder Tourist auch passende Schuhe im Gepäck haben. Nicht immer ist es über alle Maßen entspannt, barfuß vom Strand aus ins Wasser zu gehen. Mancherorts gibt es auch noch den ein oder anderen See-Igel – der sich mit der Barfuß-Mode eher nicht so gut verträgt…
Von Karlobag fahre ich an der Küste entlang bis nach Baska auf der Insel Krk – was für eine Traumstrecke! Die Straße schlängelt sich am Ufer entlang, bei grandiosem Wetter ist der Blick aufs Meer ein wirkliches Erlebnis. Nicht nur Autos sind hier auf dem Highway No. 8 unterwegs, ich überhole viele Radfahrer, sogar ganze Gruppen von denen. Motorrad-Fahrer genießen das hier Cruisen, dazu gibt es eine Vielzahl an Campervans und Wohnmobilen, die wohl auf dem Weg zum nächsten Campingplatz sind, von denen es einige gibt. So macht ein Roadtrip doch richtig Spaß!
Das ändert sich auch nicht auf Krk. Zwar kann es auf der größten Straße der Insel schon mal etwas langsamer zugehen, weil so viel Verkehr ist, aber fast alle sind ja hier im Urlaub und entspannt unterwegs. Und auch auf der Insel sind Strecke und die Umgebung traumhaft schön.
Baska auf Krk Der schönste Umweg auf meinem Kroatien-Roadtrip
Tagebuch eines Roadtrips Wo es Kroatien sogar mit Kalifornien aufnehmen kann
Kroatien-Roadtrip Mein zufälliges Domina-Erlebnis in Zagreb
Alles toll – außer…
Die Schluss-Etappe führt für mich dann von Baska bis in die Hauptstadt Zagreb. Autobahn. Unspektakulär, aber schnell. Und teuer, denn in Kroatien muss man für die Autobahnen eine Maut bezahlen. Für meinen normalen Pkw liegt das im einstelligen Euro-Bereich, je größer aber das Wohnmobil, desto tiefer müssen Urlauber in die Tasche greifen.
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Was mich allerdings ein bisschen enttäuscht hat, war das Essen. Mit einer Ausnahme, ein Grillabend auf Baska, habe ich das Gefühl bekommen, die Kroaten können in Deutschland besser kochen als zu Hause in ihrem eigenen Land. Obwohl ich mir in einem Lokal mal etwas habe empfehlen lassen – in diesem Fall ging ich eigentlich davon aus, dass der Koch das Gericht auch zubereiten kann –, war das Essen zum Teil knapp an der Grenze zum Genießbaren. Vor meiner Reise dachte ich eigentlich, Cevapcici oder irgendein frisch gefangener Fisch, so etwas haben die bestimmt drauf. Größtenteils kann ich das leider nicht bestätigen. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich es nicht bis nach Istrien geschafft habe. Die Gegend im Westen Kroatiens gehörte mal zu Italien, viele Kroaten sprechen dort auch italienisch – und das Essen soll großartig sein.
Trotz des kleinen Wermutstropfens sind meine ersten Eindrücke von Kroatien sehr positiv. Land und Leute, Wetter und Wasser – großartig! Es war auf jeden Fall nicht das letzte Mal, dass ich dort war. Ich werde einfach mal mit meinem Chef sprechen, was er von einem Segeltörn vor der Küste Kroatiens hält…
Mein Kroatien-Roadtrip-Tagebuch: